Und zwar von den Betroffenen selbst – nachdem sie die Schaltfläche ‘Submit Neuroses’ angeklickt haben. “Wenn ich eine Serviette verwende, falte ich sie so, dass ich nicht die Seite nutze, die vermutlich schon von anderen angefasst wurde”, schrieb etwa ein anonymer Anwender im Oktober 2011. “Das Gleiche machen ich mit einem Papierhandtuch von einer Rolle – ich nutze nur die Innenseite des Papierhandtuchs.”


Vorzeige-Neurotiker Woody Allen, Bild: Georges Biard, CCASA 3.0

Besuchern der Webseite, denen eine Neurose besonders gut gefällt, können dies mit einem ‘Herzchen’-Symbol kenntlich machen. Die meisten Herzchen (640) kassierte bisher ein Neurotiker, der sich bei Automaten bedankt. “Immer wenn ich etwas aus einem Automaten kaufe, sage ich ‘Danke schön’. Ich versuche, es nicht zu laut zu sagen, damit die Menschen nicht denken, dass ich verrückt bin. Es ist einfache eine automatische Reaktion: die Maschine bedient mich und das verdient ein Dankeschön.”

Über Lianna Kong, die Betreiberin der Webseite, ist wenig bekannt. Außer, dass sie Neurotikerin ist. 2008 ließ sie sich zu einem E-Mail-Interview hinreißen. Darin sagt Kong über sich selbst: “Ich bin so neurotisch, dass ich meine Antworten auf diese Fragen 15 Mal lesen musste. Ich habe bei mir selbst Dyslexie diagnostiziert und glaube, dass die mich am Schreiben hindert.”

Die Dyslexie hat Kong freilich nicht daran gehindert, aus den Einträgen auf der Webseite ein Buch zu machen: ‘i am neurotic (and so are you)’. Kong bedankte sich bei allen, die Einträge beigesteuert haben. Wenn man zu neurotisch sei, um einen Buchladen zu betreten, könne man das Buch auch online kaufen, teilte sie mit.

Silicon-Redaktion

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