IT-Freiberufler attestieren bessere Zahlungsmoral

Bei der aktuellen Umfrage gaben 22 Prozent der Freiberufler an, dass das Geld niemals später als vertraglich vereinbart kommt. Im Jahr 2009 waren es nur 13 Prozent. Dass verspätete Zahlungen ein ständiges Problem sind, finden aktuell nur noch neun Prozent – fünf Prozentpunkte weniger als vor drei Jahren.


Grafik: Gulp

Was Freiberufler in der ‘Gulp Weißen Liste’ an Projektanbietern vor allem bemängeln, ist, dass Zahlungen erst nach mehreren Telefonanten oder gar Mahnungen angewiesen werden. “Immer wieder spannend, wann das Honorar überwiesen wird”, ist in der Weißen Liste zu lesen oder auch Sätze wie “Die letzte Rechnung wurde erst nach einem Mahnbescheid beglichen”. Manche Freiberufler mussten auch einen Anwalt einschalten, um ihr Honorar vollständig zu erhalten. “Würden wir eine Umfrage starten mit der Frage, welche Rechnung am häufigsten nicht bezahlt wird, würde die Mehrheit für ‘die letzte’ stimmen”, sagte Stefan Symanek, Marketing-Leiter von Gulp.

Auch Zahlungsausfälle scheinen seltener geworden zu sein. 69 Prozent ist das den aktuellen Zahlen zufolge noch nie passiert, im Jahr 2009 waren es nur 61 Prozent. War 2009 noch ‘Rechnung übersehen’ der am häufigsten genannte Grund für verspätete Zahlungen, sind es mittlerweile Verwaltungsengpässe (27 Prozent). Absicht, die Zinsen bringt, wird auch hinter mehr Zahlungsaufschüben vermutet (von 18 Prozent 2009 auf aktuell 25 Prozent).


Grafik: Gulp

In den Augen von 7 Prozent der Selbstständigen hat sich die Zahlungsmoral der Projektanbieter 2011 im Vergleich zum vorhergehenden Jahr gebessert. 2009 gaben nur drei Prozent von ihnen an, es sei im Vergleich zum Vorjahr besser geworden. Aktuell sind lediglich 14 Prozent der Meinung, die Zahlungsmoral sei schlechter geworden.

“In der Weißen Liste für Freiberufler sind natürlich auch positive Kommentare zu finden”, ergänzt Symanek. “Zum Beispiel, wenn das Geld regelmäßig schon vor Ablauf des vereinbarten Zahlungsziels überwiesen wird oder wenn es wenigstens immer eingehalten wurde.” Wie ein Freiberufler schreibt: “Prima – die erste Firma, die keine Systemabstürze in der Buchhaltung hatte”. Gelobt wurde auch die Abrechnung über ein Gutschriftverfahren, da hierbei für beide Seiten weniger Aufwand entsteht und der Selbstständige immer im Blick hat, welchen Weg seine Rechnung gerade geht.

Auch wenn der Vermittler unabhängig von der Zahlung des Endkunden die Freiberufler-Rechnung begleicht, wird das positiv bewertet. Wenn es zu Zahlungsverzögerungen kommt, die sympathisch und verlässlich kommuniziert werden (Umstellung im Office, Fehler im SAP-System), dann verzeihen die meisten Freiberufler den Projektanbietern das.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

16 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

17 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

18 Stunden ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

5 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

5 Tagen ago