Konsumerisierung Sicherheitsthema Nummer eins

Nachdem junge Berufseinsteiger immer mehr dazu übergehen, ihren Arbeitgeber nach Kriterien wie der Erlaubnis zu BYOD auszuwählen, liegt es auf der Hand, dass Konsumerisierung derzeit das Sicherheitsthema Nummer eins für die ohnehin sehr sicherheitsaffinen deutschen CIOs ist. Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dass der sichere Zugang zu Firmen-E-Mails und -daten durch private Geräte kompromittiert werden könnte.

IDC geht davon aus, dass im laufenden Jahr rund 15 Prozent aller Berufstätigen mit ihren persönlichen Geräten wie etwa Smartphones und Tablet PCs arbeiten; Tendenz steigend. Und es sind nicht mehr nur der CEO, der Geschäftsführer oder der Bereichsleiter, die auch im Büro mit dem eigenen iPad arbeiten möchten – es sind auch alle anderen Mitarbeiter, quer durch die Abteilungen, die ihre Geräte mitbringen und im schlimmsten Fall durch die Nutzung von Apps auf diesen Devices Sicherheitslücken im Firmennetz verursachen können.

Der zu meisternde Spagat der IT-Abteilung reicht von “du nutzt gefälligst, was wir dir bereitstellen” bis hin zu “bring es mit, wir binden dein Gerät sicher ein”. IDC vertritt die Meinung, dass BYOD für smarte Unternehmen nicht zwangsläufig Kontrollverlust bedeuten muss. Vielmehr profitieren Organisationen davon, dass die Belegschaft für ihre eigenen Geräte sorgt, was sich unter anderem auch positiv auf die IT-Kosten auswirken kann.

Konsumerisierung bringt auch in Zukunft eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich. IDC erwartet folgende Entwicklung:

  • Es wird anders: Datenschutz, Compliance und Schutz vor Datenverlust – das sind die Themen, auf die sich die IT jetzt verstärkt konzentrieren muss.

  • Es wird leichter: Sicherheitsprobleme wird es auch in Zukunft geben, allerdings werden sie durch verbesserte Lösungen in Bereich Mobile Device Management (MDM) zunehmend leichter zu managen. Als Beispiel wäre ein automatisiertes Löschen von Daten zu nennen, wenn beispielsweise das Endgerät verloren geht oder gestohlen wird.

  • Und dann ist da noch das Thema Interoperalibität: Leider wird die Aufgabe, die Unternehmensapplikationen auf den jeweiligen privaten Geräten zum Laufen zu bringen, so lange eine Herausforderung darstellen, wie die Industrie neue Endgeräte entwickelt. Also voraussichtlich für immer.

  • Aber es gibt gute Nachrichten: Keines der angeführten Probleme ist wirklich neu. Nur der Kontext ist heute ein anderer. Die meisten Anwenderorganisationen benötigen in der Übergangsphase professionelle Unterstützung und Services, was eine große Chance für Dienstleister in diesem Umfeld darstellt.

  • Und es wird investiert: Die BYOD-Herausforderung treibt beispielsweise Investitionen im Bereich Desktopvirtualisierung, um die Daten unter Kontrolle zu bekommen. Ein weiterer Wachstumsmarkt ist einfache Managed Mobility. Auch in diesem Segment sieht IDC in den kommenden Monaten ein verstärktes Wachstum – Lösungsanbieter in diesem Umfeld können sich freuen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

1 Tag ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

2 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

2 Tagen ago

Coveo beschleunigt europäisches Wachstum durch Expansion in der DACH-Region

Neue Kunden sind unter anderem SAP, Conforama Schweiz, 11teamsports, Phillip Morris International, Baywa und Thalia.

3 Tagen ago

Britische Behörden setzen auf Oracle Cloud

Oracle schafft einheitliche Plattform für vier Ministerien und über 250.000 Beamte mit der Oracle Applications…

3 Tagen ago

Windows 10: Wer haftet für Datenschutz nach Support-Ende?

Der Grund: Geräte, die mit veralteter Software arbeiten, sind anfällig für Cyberangriffe und Datenlecks.

3 Tagen ago