HP hat noch viele Bereiche in denen das Unternehmen stark ist. Nachdem das Unternehmen jetzt bestätigt hat, dass die Sparten für Drucker und PC wieder zusammen gelegt werden sollen, hat CEO Meg Whitman die Jahreshauptversammlung der HP-Aktionäre genutzt, um sich und die Welt von den Stärken und Qualitäten des Unternehmens zu überzeugen, dem sie seit einigen Monaten vorsteht.
“HP ist wichtig”, erklärte sie. “Ohne HP kann die US-Navy keine Schiffe starten”, so Whitman. Britische Pensionäre würden ihre Checks nicht bekommen und das Gesunheitssystem würde auch nicht funktionieren. Um es kurz zu machen: “Wenn HP nicht arbeitet, arbeitet auch die Welt nicht.” Das soll vielleicht beruhigend klingen, aber manchen mag das auch nachdenklich stimmen.
“Es hat eine Weile gedauert, bis wir dahin kamen, wo wir jetzt sind”, so Whitman mit Blick auf die seit Monaten rückläufigen Ergebnisse des Unternehmnes. “Und es wird uns einige Zeit kosten, da wieder wegzukommen.” Die Zusammenlegung der Sparten für Drucker und PCs könnte ein erster Schritt sein.
Und bei ihrer Keynote stellte sie zudem weitere umfassende Änderungen bei dem “größten Anbieter für Infrastruktur für Informationstechnolgie, Software und Services für Verbraucher und Unternehmen jeder Größe” in Aussicht.
Im Kern sei HP ein Anbieter für Infrastruktur, also PCs, Server und Drucker und das solle auch künftig so bleiben. “Lasst uns aufstehen und stolz darauf sein”, bekräftig Whitman. Und jetzt will HP eben diesen Bereich ausweiten. Das zeichne HP aus und differenziere es von anderen, und da sei nichts, was man transformieren müsse, um HP zu etwas zu machen, was es nicht ist.
Dennoch will sich Whitman nicht ganz von der von ihrem Vorgänger eingeschlingerten Strategie verabschieden: “Software hält den Kern zusammen.” Und hier spiele auch die Autonomy-Übernahme eine wichtige Rolle. Denn HP dient Unternehmen und es sei wichtig, alles für Unternehmen zum Laufen zu bringen, um damit langlebige Kundenbeziehungen aufzubauen.
Converged Infrastructure und Anwendungsmigration sollen HP voranbringen. “Wir wollen in der Cloud, bei Information Optimization und bei Sicherheit führend werden.” Doch zunächst stehe für HP und die Mitarbeiter erst einmal die Reorganisierung auf dem Programm. HP müsse die eigenen Stärken erkennen und begreifen, dass es nach wie vor Bereiche gibt, in denen das Unternehmen führend ist. So zum Beispiel bei Servern, Storage und im Netzwerkbereich. Mit dem Projekt Moonshot, bei dem HP die Mobil-Chip-Architektur von ARM in einen Server unterbringen will, soll, so die Vorstellung Whitmans, die Server-Industrie revolutionieren.
Whitman betonte mehrmals, die übergroße Zahl lieferbarer Produkte verringern und für mehr Konzentration sorgen zu wollen. “Wir werden unsere Marktbearbeitung vereinfachen und sicherstellen, dass wir Entscheidungen in schneller Abfolge treffen können”, sagte sie über die neue Geschäftssparte. “Wir haben eine gewaltige Anzahl von Produkten. Wir müssen für eine bessere Segmentierung sorgen, Produkte auf Kunden abstimmen und Produktangebote ausdünnen. Wir schaffen eine enorme Komplexität im System, indem wir die mögliche Vereinfachung nicht genügend durchdenken.”
Zudem muss das Unternehmen sparen. Die Kosten wüchsen schneller als der Umsatz und daher werde sich HP auch von margenschwachen Bereichen verabschieden. Streichungen könnte es beim Marketing-Budget geben. Für Werbung gibt HP derzeit rund 4 Milliarden Dollar aus. Services werden offenbar nicht dazugehören, denn HP brauche Services, dennoch stehe hier eine lange Reise bevor.
Auch für Forschung und Entwicklung mahnte Whitman ein konzentrierteres Herangehen an. “Wir müssen mit einigen Wetten auf umwälzende Innovation setzen”, sagte sie, “um den Branchenstandard grundlegend zu erneuern.” Eine gutes Zusammenspiel evolutionärer und revolutionärer Innovation sei anzustreben. “Ich glaube sehr an Konzentration. Können wir bei Forschung und Entwicklung bitte ein paar kleine Dinge wirklich gut machen, statt ein wenig von allem?”
HP wurde 1939 gegründet und kann 2014 sein 75-jähriges Bestehen feiern. Bis dahin müsse es erneut auf Kurs kommen, wegbrechenden Gewinnen mit einer klaren Strategie begegnen und sich verschlanken, wo es zu viele Produkte gibt: “Wenn wir nicht die wirklich besten Produkte haben, einzigartig geeignet für die Märkte, die wir bedienen, dann werden wir nicht gewinnen.”
[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]
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