30.000 Euro Strafe für Fax-Spam

Sind zwei vorangegangene Ordnungsmittelverfahren wegen unerbetener Zusendung von Werbefaxen mit Ordnungsgeldfestsetzungen von jeweils 2.500 EUR erfolglos geblieben, ist in einem weiteren Ordnungsmittelverfahren wegen desselben Verstoßes die Festsetzung eines Ordnungsgeldes von 30.000 EUR angemessen.

Gegen die Klägerin war eine einstweilige Verfügung wegen der unerbetenen Zusendung von Werbefaxen und der Abgabe unzulässiger Werbeangebote ergangen.

Wegen drei beziehungsweise fünf Verstößen gegen das Verbot waren gegen die Klägerin Ordnungsmittelverfahren eingeleitet worden, die jeweils ein Ordnungsgeld von 2.500 EUR festsetzten.

Wegen erneuter 19 Verstöße wurde die Klägerin von der Beklagten wiederum auf Zahlung eines Ordnungsgeldes in Anspruch genommen.

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main setzte das Ordnungsgeld nunmehr auf 30.000 EUR fest (02.01.2012 – Az.: 6 W 112/11).

Nach Beweisaufnahme stehe fest, dass die per Telefax an verschiedene Kunden versandten Werbeschreiben von der Klägerin stammten und dass diese den Sorgfaltspflichten bei der Beachtung des Unterlassungsgebots nicht nachgekommen sei.

Das verhängte Ordnungsgeld sei auch der Höhe nach gerechtfertigt, nachdem bereits zuvor rechtskräftig abgeschlossene Ordnungsmittelverfahren gegen die Klägerin durchgeführt worden seien.

Die Klägerin könne nicht mit ihrem Vorbringen Erfolg haben, die streitgegenständlichen Telefaxschreiben seien möglicherweise von ihr unbekannten Dritten an die Kunden versandt worden, um ihr Schaden zuzufügen.

Gegen die Klägerin spreche, dass die Kunden Bestellungen bei der auf den Faxschreiben angegebenen Faxnummer getätigt hätten, die dann von der Klägerin ausgeführt worden seien.

Der Klägerin falle auch ein Verschulden zur Last im Hinblick auf die Versendung von Werbefaxschreiben. Da diese Schreiben nach eigenem Vortrag der Klägerin nicht von ihren Werbepartnern und nach Überzeugung des Gerichts auch nicht von Dritten versandt worden seien, müsse davon ausgegangen werden, dass sie aus dem Geschäftsbetrieb der Klägerin stammten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Zwischen Safety und Security: Balanceakt der Industriesicherheit

Die Vernetzung in der Industrie optimiert mit KI Prozesse und reduziert mit Predictive Maintenance ungeplante…

4 Stunden ago

KI-Reifegrad-Studie: Viele Unternehmen stehen noch am Anfang

Enterprise AI Maturity Index von ServiceNow: Im Durchschnitt erreichen Unternehmen nur einen KI-Reifegrad von 44…

5 Stunden ago

Das Wiederaufleben USB-basierter Angriffe

Wer auf Wechselmedien – wie USB-Laufwerke – angewiesen ist, muss wachsam bleiben, da diese Geräte…

5 Stunden ago

KI in Unternehmen – Die Zukunft der Digitalisierung

Das Thema künstliche Intelligenz wird immer relevanter. Diese Technologie hat Einfluss auf Arbeitsweisen, Politik und…

6 Stunden ago

S/4HANA-Migration: Verzögerung vorprogrammiert?

SAP S/4HANA-Transformationen sind äußerst komplex und verlaufen oft nicht wie geplant – oder scheitern sogar…

1 Tag ago

Black Friday: Ein Blick auf den Schnäppchen-Hype

Der Black Friday, der in den USA traditionell am Freitag nach Thanksgiving gefeiert wird, hat…

1 Tag ago