EU-Gremien einigen sich auf neue Roaming-Regeln

“Konsumenten haben die Nase voll davon, mit hohen Roaming-Gebühren abgezockt zu werden”, sagte EU-Kommissarin Neelie Kroes nach der Einigung. “Die neue Roamingverordnung gibt uns eine langfristige strukturelle Lösung – mit niedrigeren Preisen, einer größeren Auswahl, und einem neuen, schlauen Ansatz für Daten- und Internetdienste.” Schon in den Sommerferien 2012 sollen sich die Vorteile bemerkbar machen.

Derzeit kostet ein ausgehendes Gespräch im EU-Ausland für Endkunden maximal 35 Cent pro Minute; für eingehende Anrufe werden höchstens 11 Cent fällig. Für Daten-Roaming besteht derzeit keine Beschränkung. Ab 1. Juli dürfen voraussichtlich nur noch 29 Cent für ausgehende und 8 Cent für eingehende Telefonate verlangt werden, zudem sollen für Datendienste im Ausland maximal 70 Cent pro MByte fällig werden. Zu den genannten Beträgen kommt stets die für das jeweilige Land gültige Mehrwertsteuer hinzu.

Bis 2014 sollen sich die Roaming-Preise sukzessive weiter verringern. Zum 1. Juli 2014 kostet ein ausgehender Anruf einen Endkunden voraussichtlich 19 Cent pro Minute, ein eingehender 5 Cent. Für SMS fallen dann noch 6 Cent an, für Datendienste 20 Cent je MByte. Die vorgeschlagenen Preise liegen noch ein gutes Stück unter denen, die die EU im Juli vergangenen Jahres vorgelegt hatte.

Besonderes Augenmerk legte die EU-Kommission darauf, einen strukturellen Fahrplan für die kommenden Jahre festzulegen. Dazu gehören eigene Roaming-Verträge. Ab dem 1. Juli 2014 sollen EU-Bürger die Möglichkeit haben, neben ihrem Mobilfunkvertrag einen zusätzlichen Kontrakt fürs Ausland abzuschließen – der nicht notwendigerweise vom selben Anbieter stammen muss. Die Telefonnummer soll aber dieselbe bleiben.

Nach Angaben der EU würde sich ein Mobilgerät automatisch in das Netz des gewählten Roaming-Anbieters einwählen, sobald der Nutzer die Grenze überquert. Zudem soll es eine Option geben, das Netz manuell auszuwählen.

[Mit Material von Anita Klingler, ZDNet.de]

Silicon-Redaktion

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