O2 muss Daten von tausenden Torrent-Nutzern offen legen
O2 ist in Großbritannien gerichtlich aufgefordert worden, die Daten von über 9000 Breitbandkunden auszuhändigen. Antragsteller sind die beiden Pornofilmunternehmen Golden Eye und Ben Dover Productions. Sie verlangen Namen und Adressen zu bestimmten IP-Adressen.
Nach Angaben der Filmfirmen haben O2-Kunden via Bittorrent Urheberrechtsverletzungen begangen. Sie sollen über P2P-Netze Pornos heruntergeladen und verteilt haben. Schon auf der Homepage von Golden Eye heißt es aber: “Wenn Sie dies lesen, haben Sie unsere Rechte ziemlich sicher schon verletzt. Wenn Sie sich mit uns außergerichtlich einigen wollen, klicken Sie hier.”
Golden Eye und Ben Dover verlangten von O2 Namen und Adressen zu bestimmten IP-Adressen. Mit Hilfe eines Diensts des IT-Beraters Alireza Torabi hatten sie über 9000 IP-Adressen ausfindig gemacht, deren Besitzer die Urheberrechtsverletzungen begangen haben sollen.
Zudem wollte Golden Eye eine Abmahnung in Höhe von 700 britischen Pfund an die mutmaßlichen Urheberrechtssünder verschicken. Der zuständige Richter Justice Arnold erklärte den Betrag für zu hoch und kürzte ihn auf 70 Pfund. Gleichzeitig wies er laut einem Bericht von Ars Technica die Klagen von zwölf kleineren Produktionsfirmen ab, die ebenfalls Schadenersatz gefordert hatten.
Als Verteidiger der Breitband-Kunden trat Consumer Focus auf – eine Verbraucherschutzorganisation, die im Frühjahr 2013 abgeschafft werden soll.
[mit Material von Antia Klingler, ZDNet.de]