Categories: Cloud

HP: Oracle hat Itanium nicht aus Geschäftsgründen fallengelassen

Hewlett-Packard hat Unterlagen für den Rechtsstreit gegen Oracle um langjährigen Support für den Intel-Prozessor Itanium eingereicht, wie Computerworld berichtet. Es zitiert darin Oracles Senior Vice President für Datenbanken, der nicht in die Entscheidung gegen Itanium eingeweiht gewesen sein soll. In seiner Aussage heißt es, da “eine signifikante Zahl Kunden” die Plattform nutze, “konnten wir nicht glauben, dass es einen geschäftlichen Grund gab, über ein Ende des Supports nachzudenken.”

Mit den Unterlagen widerspricht HP einem Antrag Oracles auf ein Schnellverfahren. Es versucht damit zu belegen, dass die Entscheidung auch intern umstritten war und nur gegen HPs Itanium-Server gerichtet – auf Kosten der Kunden. Nach seiner Darstellung war nur ein kleiner Kreis von Oracles Topmanagern um CEO Larry Ellison überhaupt involviert. Etliche hätten die Meinung vertreten, dass der Kauf von Sun eine schlechte Entscheidung gewesen sei.

Die Auseinandersetzungen hatten mit einer im Juni letzten Jahres eingereichten Klage begonnen, in der HP Oracle vorwarf, die Softwareentwicklung für Intels Itanium-Chips vertragswidrig eingestellt zu haben. Oracle wolle sich damit bewusst gegenüber dem Wettbewerb seitens HP abschotten und dessen Kunden schaden. HP unterstellte Oracle, die Itanium-Unterstützung aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems und dessen Servergeschäft eingestellt zu haben, das sich auf Intels x86-Chips verlässt.

Später kam es zusätzlich zum Streit über den Wechsel des früheren HP-CEOs Mark Hurd zu Oracle. Dieser wurde zwar in einem Vergleich beigelegt, doch Oracle beantragte danach die Aufhebung dieses Vergleichs und unterstellte Hewlett-Packard dabei Täuschung sowie Verleumdung. Als absichtliche Trickserei wollte Oracle gewertet wissen, dass HP zuvor nicht über die geplante Ernennung des früheren SAP-Chefs Léo Apotheker als CEO und Ray Lane als Chairman informiert hatte. Die Beschäftigung dieser beiden Führungskräfte aber hätten eine “vergiftende” Wirkung auf jede Partnerschaft mit Oracle gehabt und einen Vergleich von vornherein unmöglich gemacht.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Redaktion

Recent Posts

KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den MittelstandKI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace wird ausschließlich auf eigene Server-Infrastruktur in Rechenzentren in Frankfurt am Main betrieben.

3 Stunden ago
Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KIZukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Der digitale Zwilling einer Organisation bildet reale Geschäftsprozesse virtuell ab und schafft die Grundlage für…

1 Tag ago
ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KIING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.

2 Tagen ago

Wie EPS klassische Industrie neu denkt – und Marketing zur echten Führungsdisziplin macht

Kundennähe entsteht nicht per Knopfdruck – sie verlangt Haltung, Aufmerksamkeit und eine klare Strategie. Gerade…

2 Tagen ago

Enkeltrick auf Milliardenniveau: KI-Sabotage im Finanzsektor

KI wird zunehmend zum Ziel von Cyberangriffen durch Prompt Injections, warnt Christian Nern von KPMG.

3 Tagen ago

Isolierte Cloud für Regierungen und Verteidigungsorganisationen

Oracle Cloud Isolated Regions sind sichere, vom Internet getrennte Cloud-Lösungen.

3 Tagen ago