Siemens: NSN drückt Gewinnprognose
Unter anderem die Probleme mit dem kriselnden Joint Venture Nokia Siemens Networks, haben jetzt dazu geführt, dass Siemens seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigieren musste.
Anstatt wie bisher sechs Milliarden Euro erwartet der Münchner Konzern für das laufende Jahr nur noch einen Gewinn zwischen 5,2 und 5,4 Milliarden Euro aus fortlaufendem Geschäft. Verschiedene Faktoren haben sich in den vergangenen Monaten negativ auf ausgewirkt.
“Das zweite Quartal war wie erwartet nicht einfach”, sagte Siemens-Chef Peter Löscher bei der Präsentation der Zahlen in München. Der Umsatz kletterte zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal um sieben Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig brach jedoch der Gewinn um zwei Drittel auf 1,1 Milliarden Euro ein.
Eine der größten Belastungen ist für Siemens derzeit die komplizierte Sanierung der defizitären Telefonnetz-Tochter Nokia Siemens Networks. Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern bei dem Netzwerkausrüster einen Beteiligungsverlust in Höhe von 640 Millionen Euro.
Für die Anbindung der Nordsee-Windparks wie etwa vor Helgoland und Borkum an das Stromnetz mussten die Münchner gleichzeitig 278 Millionen Euro zurückstellen. Grund sind unter anderem Probleme mit Hochspannungsleitungen.
Hinzu kommt die Abkühlung der Weltwirtschaft. Die Zahl der Neubestellungen nahm in den vergangenen drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent ab und lag nur noch bei 17,9 Milliarden Euro. Vielen Unternehmen zögern derzeit, gerade wenn es um die Vergabe neuer Großaufträge geht.
Löscher betonte, dass trotz der schwächelnden Gewinne die Einnahmeseite bei Siemens intakt sei. Ziel für das laufende Jahr sei ein leichtes Umsatzplus. “Für das Geschäftsjahr 2012 sind wir bei Auftragseingang und Umsatz auf Kurs, unsere Ziele zu erreichen”, so Löscher.