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Oracle: 30 Jahre warten auf die Enterprise Cloud

Andrew Mendelsohn. Bild: Oracle.

Mendelsohn spricht von einer generationsbedingten Mentalität, sie Unternehmen daran hindert, sich von Sicherheitsbedenken zu verabschieden und sich über Tests und Entwicklung hinaus an Cloud-Computing zu wagen. Mendelsohn ist bei Oracle als Senior Vice President für Database Server Technologies verantwortlich.

“Die gegenwärtige Generation [von Entscheidern in Unternehmen] muss vermutlich aussterben, bevor sie die Cloud als einen sicheren Ort akzeptieren”, erklärte Mendelsohn gegenüber ZDNet UK. Es könne daher 30 Jahre dauern, bis große Unternehmen zu einer IT-Infrastruktur wechselten, die vor allem auf der Cloud basiere. “Ich glaube, das ist eine Sache der Generationen.”

Oracle hatte seine Pläne für eine Oracle Public Cloud im Oktober 2011 auf der Hausmesse OpenWorld in San Francisco vorgestellt. Der Marktstart ist aber bislang nicht erfolgt. Sie basiert auf der Applikationsplattform Fusion, die sowohl in der Cloud als auch auf lokalen Rechnern laufen soll und auf Standards wie Java setzt.

“Eine Menge Leute sind daran interessiert, die Public Cloud für Entwicklung und Tests zu nutzen”, betonte Mendelsohn. “Aber wenn sie in die Produktivphase gehen, dann kehren viele wieder zu hausinternen Lösungen zurück.” Er verwies dabei auf Beispiele wie Facebook.

Kleinere Firmen und Start-ups näherten sich der Cloud enthusiastisch, während sich größere Unternehmen weit skeptischer verhielten. “Die Enterprise-Kunden sind noch nicht da”, sagte Mendelsohn. “Sie sind einfach noch nicht bereit, ihre Kronjuwelen einem Cloud-Provider anzuvertrauen, ob es nun Oracle oder Amazon oder sonst jemand ist. Wenn sie die Cloud nutzen, dann meist nur für Tests und Entwicklung.”

Der Oracle-Manager erwartet, dass die Start-ups von heute die Cloud weiter nutzen, wenn sie wachsen. Im Enterprise-Bereich aber werde sich die Einführung aber hinziehen, bis eine neue Generation von Chief Information Officers (CIOs) bei einigen großen multinationalen Unternehmen wie Boeing oder General Electric das Sagen habe.

“Es gab schon ähnliche Übergänge”, erklärte Mendelsohn. “Vor 100 Jahren verließ sich noch jede Fabrikanlage auf ihre eigene Stromerzeugung. Es lässt sich argumentieren, dass der gleiche Übergang im Computing stattfindet. Aber es ist schwer vorherzusagen, wie schnell das geschieht.” Tatsächlich betrieb etwa der insolvente Filmspezialist Kodak noch bis 2006 zwei eigene Kraftwerke für seine Produktionsanlagen.

[mit Material von Jack Clark, ZDNet UK]

Redaktion

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