Die finale Version von Ubuntu 12.04 LTS hat Canonical wie geplant mit dem aktuellen Linux-Kernel 3.2 veröffentlicht, der als Longterm-Kernel langfristig gepflegt werden soll.
In der LTS verzichtet Canonical auf einen eigenen Server-Kernel. Damit reduziert Canonical den Pflegeaufwand während der Fünf Jahre, die Canonical als Support zusichert.
Im Kernel ist die Stromspartechnik RC6 für Sandy-Bridge-Systeme standardmäßig aktiviert, nachdem Intel einige damit zusammenhängende Probleme per Patch beseitigt hatte. Sie soll durch das fast vollständige Abschalten der GPU im Idle-Modus den Stromverbrauch deutlich verringern, was sich bei Notebooks positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt.
Den mit der Version Ubuntu 11.04 eingeführten Default-Desktop Unity haben die Entwickler wieder etwas überarbeitet. Bei einem Update von der letzten LTS-Version 10.04 mit Gnome-2-Desktop wird das System automatisch auf Unity umgestellt. Dem Anwender stehen jedoch auch Gnome 3.4.1, KDE 4.8 und XFCE 4.9 zur Auswahl.
Unity bringt das neue Head-Up-Display (HUD) mit, das mit der Alt-Taste aufgerufen wird und klassische Menüs ersetzen soll.
Statt sich immer wieder durch die Menüstruktur einer Anwendung zu klicken, um einen bekannten Befehl auszuführen, kann der Anwender einfach HUD öffnen und dort eingeben, was er tun möchte. Noch während der Eingabe erhält er eine Liste mit den passenden Menüpunkten angezeigt und kann den gewünschten Befehl auswählen.
Im überarbeiteten Software Center findet sich jetzt nicht nur freie Software aus den Ubuntu-Repositories, sondern auch kommerzielle Programme. Bei der Installation eines Pakets über das Software Center wird automatisch die passende Sprachunterstützung mit aufgespielt. Auf Wunsch zeigt das Software Center dem Nutzer auch Empfehlungen an. Außerdem erlaubt es die direkte Bezahlung per PayPal.
Die Unity-Optionen lassen sich jetzt in den Systemeinstellungen festgelegen. Zudem unterstützt der Launcher nun die Listenfunktion des Dateimanagers Nautilus. Neuer Standard-Musikplayer ist seit der ersten Alpha wieder Rhythmbox, der auch den Music-Store von Ubuntu One integriert hat. Darüber hinaus wurde die Unterstützug für Clickpad-Geräte optimiert.
Ubuntu 12.04 ist nach den Versionen 10.04, 8.04 und 6.06 die vierte Distribution mit Long Term Support (LTS). Die fünfjährige Unterstützung durch Projektsponsor Canonical gilt jetzt nicht nur für die Server-Variante, sondern auch für die Desktop-Ausgabe, für die Canonical bislang lediglich drei Jahre Support zusicherte.
Die Finals von Ubuntu, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu und Xubuntu stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es drei Varianten: Neben der von CD ausführbaren Desktop-Version für Intel-x86- und AMD-64-Systeme liefern die Entwickler auch ein “Alternate”-Image mit Textmodus-Installer (x86 und x64) sowie eine Server-Variante (x86, x64), die auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtet. Außerdem dürfte Canonical in Kürze Cloud-Images für UEC und Amazon EC2 bereitstellen.
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[mit Material von Björn Greif, ZDNet ]
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