Speedport: Telekom droht Ärger mit der Bundesnetzagentur

Ein Sprecher der Bundesnetzagentur bestätigte gegenüber der Wirtschaftswoche die Ermittlungen. Überprüft würden die Vorgaben des Konzerns an die Vertriebspartner. Die Behörde vermutet Verstöße gegen das Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikationseinrichtungen.

Demnach haben Telekom-Kunden grundsätzlich das Recht zu entscheiden, welche Telefone oder Router sie mit ihren Telefonanschlüssen verbinden. Nun soll die Telekom aber in einem Schreiben Anfang März Vertriebspartnern vorgeschrieben haben, dass die beiden Produkte “Call&Surf IP” und “Entertain IP” nur an Interessenten abgegeben werden sollen, die “den passenden Router bestellt oder bereits im Bestand” haben. Sei dies nicht der Fall, dürfe nur ein Standard- oder Universalanschluss – also ein Analog- oder ISDN-Anschluss – verkauft werden.

Die Telekom weist den Vorwurf laut dem Bericht zurück und begründet das Schreiben mit der Sorge um die Qualität. “Wir können den vollen Leistungsumfang eines IP-Anschlusses nur garantieren, wenn alle Komponenten optimal zusammenspielen.”

Kurz zuvor waren Telekom-Router des Typs Speedport durch eine Sicherheitslücke in der WLAN-Software in die Schlagzeilen geraten. Experten hatten in den Routermodellen Speedport W 504V, Speedport W 723 Typ B und Speedport W 921V eine Schwachstelle entdeckt, über die der unautorisierte Zugriff auf interne Netzwerke möglich ist.

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) lässt sich über die Schwachstelle ein fremdes WLAN-fähiges Gerät unbemerkt an ein internes Netzwerk anschließen. Danach kann der Angreifer über den Zugang im Internet surfen sowie auf Netzwerkfestplatten oder die in freigegebenen Ordnern abgespeicherten Dateien zugreifen.

Für das Modell Speedport W 921V steht inzwischen ein Firmware-Update zum Download bereit.

Besitzern der Modelle Speedport W 504V und Speedport W 723V Typ B hat das BSI empfohlen, vorübergehend über die Konfigurations-Weboberfläche des Geräts die WPS-Funktion zu deaktivieren.

Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.

Redaktion

Recent Posts

Podcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein mussPodcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein muss

Podcast: Warum Zero Trust zur Unternehmenskultur gehören sollte und die OT Teil des Zero Trust-Konzepts sein muss

  Die Abwehrstrategie geht vom bisherigen Threat-Hunting hin in Richtung Risk-Hunting“, sagt Zero-Trust-Experte Christoph Schuhwerk…

11 Stunden ago
Stellenabbau durch Künstliche IntelligenzStellenabbau durch Künstliche Intelligenz

Stellenabbau durch Künstliche Intelligenz

ifo-Institut: Mehr als ein Viertel der Unternehmen geht davon aus, dass KI in den kommenden…

4 Tagen ago
Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiertVom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

„KI ist mehr als nur ein persönlicher Produktivitäts-Booster“, sagt Veit Brücker von Asana im Interview.…

4 Tagen ago

SÜDPACK Medica digitalisiert Vertrieb mit SAP Sales Cloud V2

Adesso schließt CRM-Implementierung in SAP S/4HANA-Landschaft im Greenfield-Ansatz innerhalb eines halben Jahres ab.

4 Tagen ago

Licht an!

Lampenwelt steigert mit SoftwareOne und Microsoft Azure ihre Effizienz.

6 Tagen ago

KI-Agenten übernehmen zunehmend den B2B-Kundendienst

Weltweit werden bis 2028 voraussichtlich mehr als zwei Drittel aller Kundendienst- und Supportinteraktionen mit Technologieanbietern…

7 Tagen ago