Symantec erklärt Deutschland zum Cybercrime-Europameister

Der 17. Internet Security Threat Report des Security-Unternehmens meldet Rekorde bei den Internet-Delikten: 5,5 Milliarden Cyberangriffe hätten sich im letzten Jahr weltweit ereignet – kein Land habe so viele Schadcodes zu Cyber-Attacken beigetragen wie Deutschland.

In der neuesten Auflage des Symantec-Berichts wird ein Anstieg der Cyberangriffe um ganz 81 Prozent gegenüber vorigem Jahr gemeldet. Bei den “böswilligen Cyberaktivitäten” stehe Deutschland mit 403 Millionen Schadcodes vor Russland und Großbritannien an erster Stelle in Europa.Damit, so spielt Symantec auf den Fußball an, sei Deutschland sicher schon Europameister.

Insgesamt hätten 50 Prozent der 5,5 Milliarden Angriffe auf größere Unternehmen abgezielt, 4989 neue Schwachstellen seien in diesem Jahr aufgetreten und fast 5 Millionen Botnetz-gesteuerte Rechner seien für den Großteil der Spam- und Schädlingsversendung verantwortlich.

Einen sprunghaften Anstieg verzeichnen die Experten zudem bei Gefahren im Mobilbereich. Symantec hat nach eigenen Angaben bislang 3600 neue Schadcode-Varianten für mobile Endgeräte entdeckt. Die Zahl der Sicherheitslücken auf mobilen Plattformen hat sich mit einem Anstieg von 93 Prozent zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Die Angreifer hätten es hier vor allem auf die Daten der Anwender, das Übermitteln von Inhalten und das Tracking von Smartphone-Nutzer abgesehen. Vor allem Unternehmen müssten sich verstärkt mit diesen Gefahren auseinandersetzen. Hintergrund sei der Trend Thema ” Bring your own Device” (BYOD) immer mehr mobile Endgeräte in den Arbeitsalltag Einzug halten.

Zudem beobachten die Sicherheitsprofis, dass immer öfter der Mittelstand ins Visier gezielter Attacken gerät. So träfen mehr als die Hälfte dieser Angriffe weltweit Unternehmen mit weniger als 2500 Mitarbeitern. 18 Prozent der betroffenen Organisationen beschäftigten weniger als 250 Angestellte.

Für diese Entwicklung gebe es eine Reihe von Gründen: Häufig seien kleinere Firmen als Zulieferer oder Partner an große Firmen gebunden und würden so einen idealen Ausgangsort bieten, um von dort aus das eigentliche Ziel – den Großkonzern – zu attackieren. Außerdem verfügten mittelständische Firmen über wertvolles Know-how und wiegten sich tendenziell eher in Sicherheit. Im Vergleich zu großen Organisationen seien sie oftmals schlechter geschützt.

[Mit Material von Manfred Kohlen, itespresso.de]

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