349 Prozent Gewinn: Ist AOL wieder da?

Die Bilanz des Internetkonzerns weist einen Gewinn von 21,1 Millionen Dollar oder 0,22 Dollar je Aktie aus. Das entspricht einer Steigerung von 349 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartals. Der Umsatz hingegen ging gleichzeitig um 4 Prozent auf 529,4 Millionen Dollar zurück. Der scheinbare Widerspruch erklärt sich in erster Linie durch zwei Faktoren: Ein Einmalertrag im Zusammenhang mit dem Investment in Ad.com Japan sowie deutlich gesunkene Restrukturierungskosten.

AOLs Geschäft hat zuletzt deutlich zugelegt. Das Werbegeschäft warf mehr Geld ab als im Vorjahr und es seien so wenig Kunden abgewandert wie seit sieben Jahren nicht mehr, hieß es.

“AOL ist heute viel stärker als vor einem Jahr und 2012 begann mit einem gestiegenen Werbeumsatz, niedrigeren Ausgaben und einem besseren Trend für den operativen Gewinn”, sagte Tim Armstrong, Chairman und CEO von AOL. “2012 und darüber hinaus konzentrieren wird uns gleichzeitig auf eine erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie und auf die Schaffung von Werten für unsere Anteilseigner.”

Derweil brodelt die Gerüchteküche weiter: Einem Bericht von Pando Daily zufolge will AOL dafür zwei seiner populärsten Technologie-Marken verkaufen: TechCrunch und Engadget. Möglicherweise gelte das auch für den Apple-Blog TUAW und die Gaming-Site Joystiq. Der Kaufpreis liege bei 70 bis 100 Millionen Dollar.

Gegenüber PaidContent dementierte Armstrong später die Gerüchte. AOL habe kein Interesse an einem Verkauf von TechCrunch oder Engadget. Vielmehr arbeite man daran, beide Angebote weiter auszubauen.

Trotzdem ist klar, dass AOL nach neuen Wegen sucht, sein Barvermögen aufzustocken. Im vergangenen Monat hatte das Unternehmen 800 Patente und Patentanträge an Microsoft veräußert. Der Softwarekonzern lässt sich das geistige Eigentum 1,1 Milliarden Dollar kosten. Er erhält dafür auch eine Lizenz an Schutzrechten, die AOL behält. Die Transaktion benötigt allerdings noch die Zustimmung von Regulierungsbehörden.

[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

13 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

13 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago