Facebook aktualisiert seine Datenverwendungsrichtlinie
Facebook hat erneut seine Datenverwendungsrichtlinie überarbeitet. Die neue Version weist unter anderem darauf hin, dass Facebook seine Aktivitäten im Bereich Online-Werbung verstärken und künftig auch Anzeigen außerhalb des Social Network platzieren will.
Die Details der Änderungen erläutert das Unternehmen auf seiner Website. “Wir stellen auch klar, dass wir möglicherweise Werbung außerhalb von Facebook anzeigen werden, um zu erklären, dass wir diese Anzeigen vielleicht mit oder ohne sozialen Kontext einblenden (zum Beispiel ob ihren Freunden ein bestimmtes Unternehmen gefällt)”, schreibt Facebook in den Erläuterungen zur neuen Richtlinie.
Facebooks Kommunikationsdirektor Barry Schnitt sagte gegenüber News.com: “Wir können eine Zukunft vorhersehen, in der wir möglicherweise Anzeigen außerhalb von Facebook anbieten.” Dabei könne es sich um Standard-Werbung oder um Anzeigen nach dem Motto “Ihr Freund mag ein Produkt” handeln. Beide Arten von Anzeigen – Standard und Sozial – ständen Werbetreibenden schon jetzt auf Facebook zur Verfügung.
Ein Teil der Änderungen basiert zudem auf einer Vereinbarung mit der irischen Datenschutzbehörde (Data Protection Commissioner, DPC). Sie warf Facebook im vergangenen Jahr vor, von Nutzern und auch Nichtmitgliedern ohne deren Wissen Schattenprofile anzulegen. Die DCP ist zuständig, weil Facebook sein Europageschäft von Irland aus betreibt.
Die neue Richtlinie ist im Vorfeld des geplanten Börsengangs des Sozialen Netzwerks offenbar auch als Signal an Investoren gedacht. Demnach könnte Werbung außerhalb von Facebook als zusätzliche Einnahmequelle dienen. Einer Analyse von News.com zufolge verdient das Unternehmen mehr durch mit Facebook verbundene Apps als mit dem Verkauf der Anwendungen. Facebook könnte zudem die von App-Nutzern gesammelten Daten für zielgerichtete Werbung verwenden.
Facebook gibt nach eigenen Angaben jedoch keine Nutzerdaten an Werbetreibende weiter. Ähnlich wie Google verteilt es Anzeigen an Nutzer, die bestimmten von Inserenten vorgegebenen Kriterien entsprechen. Nur wenn ein Facebook-Mitglied ausdrücklich eine Verbindung mit einem Werbetreibenden eingeht, kann dieser direkt persönliche Daten eines Nutzers sammeln.
Schnitt zufolge stehen die Änderungen auf Facebooks Site-Governance-Seite zur Diskussion. Dort soll im Lauf des Tages auch ein interaktives Live-Video mit Facebooks Datenschutzbeauftragtem Erin Egan zur Verfügung stehen.
Zuletzt hatte das Unternehmen seine Datenverwendungsrichtlinie im September 2011 aktualisiert. Alle seitdem vorgenommenen Korrekturen und sowie die jetzt vorgeschlagenen neuen Formulierungen lassen sich in einer PDF-Datei nachverfolgen.
[mit Material von Rafe Needleman, News.com]
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