“Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen IT-Branche leidet massiv darunter, dass hochqualifizierte Mitarbeiter von Unternehmen ihr erfolgskritisches Know-how mitnehmen – sei es zur Konkurrenz oder in die Rente”, sagte der stellvertretende IAO-Institutsleiter Wilhelm Bauer bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Die Ergebnisse der Studie würden zeigen, dass vor allem das Wissen der mittelständischen IT-Unternehmen verloren gehe. So gaben knapp zwei von drei Befragten (64 Prozent) an. dass sie einen Kompetenzverlust erleiden, weil Fachleute aus Karrieregründen das Unternehmen verlassen. “Der Wettbewerb um die besten Köpfe in der IT-Branche wird schärfer”, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Das treffe vor allem die mittelständischen IT-Unternehmen hart, weil sie im Vergleich zu größeren Konzernen weniger bekannt sind und in der Regel nicht so hohe Gehälter zahlen könnten. Weitere Gründe für Kompetenzverluste sind altersbedingtes Ausscheiden (42 Prozent) und längere Familienphasen (35 Prozent).
“Die Folgen des Fachkräftemangels sind massive Einbußen im Kerngeschäft der Unternehmen”, sagt Fraunhofer-Experte Bauer. Im Durchschnitt würden die Unternehmen 8,5 Prozent ihres Umsatzes verlieren.
Gleichzeitig treffe der demografische Wandel die häufig noch jugendzentrierte IT-Branche: Aktuell sind laut Studie fast vier Fünftel (79 Prozent) aller IT-Spezialisten in den Unternehmen unter 41 Jahre alt. Dieser Anteil werde innerhalb von zehn Jahren auf 45 Prozent sinken.
“Alternde Belegschaften stellen die IT-Branche vor besondere Herausforderungen, weil das technologische Know-how in keinem anderen Bereich so schnell veraltet”, sagte Bauer. “Hier sind Unternehmen und Mitarbeiter gefragt: die Unternehmen müssen Weiterbildungsangebote machen und die Mitarbeiter bereit sein, diese anzunehmen.”
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