“Big Data” lenkt Aufmerksamkeit auf die Daten

Big Data hat sehr schnell in die Diskussion über IT-Themen Einzug gehalten und nun ist das übliche Spiel zu beobachten: Anbietern positionieren sich mit ihren Lösungen und versuchen, das Thema und die Diskussion darüber in eine für sie vorteilhafte Richtung zu treiben. Und sie stoßen dabei auf offene Ohren, denn Anwender klagen mehr und mehr über einen zunehmenden Verlust der Beherrschung und Kontrolle ihrer Daten. Das hat zum einen technische, aber in entscheidendem Maße auch organisatorisch/fachliche Gründe.

Die fallenden Speicherpreise lassen die Datenbestände stark wachsen. Dies führt überall dort, wo keine genauen Vorgaben existieren zu dem Umstand, dass Datenpflege beispielsweise in E-Mailkonten oder bei Projekten nicht stringent gehandhabt wird. Projektmitarbeiter speichern Daten zur Sicherheit mehrfach ab, ergänzen einzelne Projektordner oder löschen Dateien und sitzen letztendlich auf mehreren abweichenden Versionen. Datenbestände werden nicht aggregiert, sinnvolle Suchfunktionen sind zumeist nicht vorhanden. Kurzum, Data Lifecycle Management findet nicht statt.

IT-Verantwortliche und Fachbereiche schieben sich den Schwarzen Peter häufig gegenseitig zu. Die IT argumentiert mitunter, nicht “Sheriff” spielen zu wollen und versteht sich eher als Dienstleister, der das Business unterstützt. Fachbereiche ziehen Vereinbarungen und Abmachungen zur Speicherdauer von Daten gern zurück, denn diese könnten mitunter noch von Wert sein. Somit entsteht eine für beide Seiten unbefriedigende Situation.

In einer solchen Situation hilft letztendlich nur, Policies einzuführen, die aus Businesssicht den Umgang mit den Daten klar beschreiben und regeln. Dabei geht es weniger um transaktionsorientierte Daten – hier helfen die zugrunde liegenden Systeme in der Regel gut – sondern vielmehr um all die weiteren in den unterschiedlichen Systemen abgelegten Daten. Viele altgediente CIOs und Fachverantwortliche vermissen die Registraturen und Ablagen vergangener Tage.

Content Management ist nicht immer die geeignete Lösung. Wenn Business und IT miteinander reden, einander verstehen, klare Absprachen treffen und diese einhalten, ist viel gewonnen. Auch bei der Datenqualität.

Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.

Lesen Sie auch : Kälte smart geregelt
Redaktion

Recent Posts

ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.

3 Minuten ago

Enkeltrick auf Milliardenniveau: KI-Sabotage im Finanzsektor

KI wird zunehmend zum Ziel von Cyberangriffen durch Prompt Injections, warnt Christian Nern von KPMG.

10 Stunden ago

Isolierte Cloud für Regierungen und Verteidigungsorganisationen

Oracle Cloud Isolated Regions sind sichere, vom Internet getrennte Cloud-Lösungen.

11 Stunden ago

Entwicklung des Quantencomputers stellt Risiko für Cybersicherheit dar

Nur Vier Prozent der Unternehmen verfügen über eine definierte Strategie für das Quantencomputing.

13 Stunden ago

Berlin Institute of Health (BIH) vereinfacht Kubernetes-Management mit Hilfe von Kubermatic

Wachsender Bedarf an Kubernetes-Clustern zur Unterstützung von Forschungsprojekten erforderte eine Lösung für automatisiertes Cluster-Management.

2 Tagen ago

REWE Group treibt digitale Transformation voran

Seit Januar 2025 überführt REWE digital schrittweise 73 neue SAP-Systeme in die Google Cloud.

4 Tagen ago