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Systeme der nächsten Generation

EMC hat seinen konvergente, Infrastruktur-Ansatz vBlock um VSPEX erweitert, eine bewährte, vorkonfigurierte Infrastruktur. HP verfolgt inzwischen einen dreifachen Ansatz hin zu einer konvergenten Architektur. EMC bezeichnet sein neues umfassendes Angebot als einfach, effizient und flexibel und arbeitet mit allen möglichen Partnern zusammen. HP wiederum stellt die Behauptung auf, die Erwartungen und wirtschaftlichen Faktoren im Rechenzentrumsumfeld würden durch seine Lösungen neu definiert – mit zusätzlicher Intelligenz für eine maximale Performance bei minimalen Ausfallzeiten und minimalem Aufwand auf Seiten der Kunden. IT-Verantwortliche sollten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Infrastruktur-Technologien entsprechend evaluieren und gegebenenfalls diese Infrastrukturen in ihre Zielumgebungen integrieren.

Auch Oracle mischt in der Schlacht um die nächste Generation mit seinem “Engineered Systems” Konzept kräftig mit. Als Oracle 2009 Sun Microsystems aufkaufte, hatte man bereits diese Full-Stack Systeme „aus einem Guss“ im Kopf und fragte sich, wie man mit einem Angebot aus integrierten Systemen den Schritt in die Hardware-Welt schaffen konnte, und das auch noch gewinnträchtig. Oracles Ziel bestand keineswegs darin, einzelne Hardware-Bausteine zu verkaufen – die als Standard-Hardware mit entsprechend niedrigen Preisen zumeist nur schmale Gewinne abwerfen – sondern die Hardware- und Software-Schichten in einen vertikalen Stack zu integrieren, der für die Applikationen und Middleware, Oracles Brot- und Butter-Geschäft, optimiert ist. Diese Engineered Systems sind die Exadata und Exalogic Maschinen und der SPARC Supercluster.

Mit diesen Systemen wird ein dreifacher Ansatz verfolgt:

– Nutzung von Trends in den Bereichen Netzwerke, Prozessoren, Storage und Systeme für innovative Lösungen, bestehend aus einer Kombination der Oracle Software und der Sun Hard- und Software

– Integration von Komponenten aus dem Oracle Software Stack, so dass eine hohe Wertschöpfung für den Kunden geboten wird

– Bereitstellung eines vollständigen, offenen, integrierten Stacks bestehend aus Applikationen, Datenbank, Hardware, Infrastruktur und Middleware

Doch Oracle behauptet zwar, seine Strategie bezwecke einen offenen Stack, in Wirklichkeit ist dieser Stack jedoch keinesfalls offen, sondern proprietärer Natur, und der Anbieter sorgt gezielt dafür, dass Mitbewerber mit alternativen Stack-Komponenten nicht zertifiziert werden können.

HP Triple Play: Anfang November letzten Jahres stellte HP seine neuen Rechenzentrums- und Cloud-Strategien vor. Als erstes kam Project Moonshot, eine Hyperscale-Architektur, bei der Tausende von extrem stromsparenden System-on-a-Chip (SoC) Prozessoren gemeinsam auf ein integriertes Fabric aufsetzen und in einem einzigen Serverschrank oder Rack untergebracht und entsprechend gemanagt werden; hinzu kommen des Weiteren Stromversorgung und Kühlung sowie Storage Pools. Zu diesem Thema hat Experton Group eine Research Note publiziert, die sich detailliert mit Project Moonshot befasst.

Doch auch das Project Voyager, eine weitere über zwei Jahre angelegte Forschungs- und Entwicklungs-Initiative und Teil von HP’s langfristigem Transformationsplan für den Server-Markt, hat bereits die erste Version seiner ProLiant Gen8 Server der nächsten Generation auf den Weg gebracht. Diese Server mit einer HP ProActive Insight Architektur sollen die Nutzererfahrung über den gesamten Lebenszyklus des Servers einfacher gestalten. Die neuen ProLiant Plattformen adressieren vier wesentliche operative Elemente: integrierte Life Cycle Automation; dynamische Workloadbeschleunigung; automatische Energieoptimierung und proaktiven Service und Support.

Laut HP-Angaben soll sich die Produktivität der Administratoren dank des Funktionsumfangs des integrierten Life Cycle Automation Pakets um das Dreifache erhöhen, und zwar aufgrund intelligenter Bereitstellungsmöglichkeiten, durch die die Hälfte der Einrichtungsschritte wegfällt und die Systeminstallationszeit um zwei Drittel verkürzt wird; hinzu kommen eine schnellere Problemanalyse und schnellere Updates. Die für Updates benötigte Zeit verringert sich laut HP um fast 70 Prozent.

Ähnlich wie die Angebote von EMC sollten diese Server im Vergleich zu früheren Generationen und Angeboten der Mitbewerber, die über keine integrierte Prozesskompetenz verfügen, einen entsprechend guten ROI und TCO bringen.

Fazit: Es steht zu erwarten, dass die Hersteller verstärkt Angebote mit „Engineered“ Lösungen auf den Markt bringen werden, die zudem über zusätzliches Expertenwissen verfügen, so dass weniger Personal und weniger Zeit benötigt wird und die operativen Kosten gesenkt werden können. Doch die Angebote von HP und Oracle sind eigentlich Insellösungen mit integrierter Intelligenz. Sie stellen durchaus Verbesserungen gegenüber früheren Paketen dar, doch die Administratoren haben immer noch alle Hände voll zu tun. HP hat Anspielungen auf noch höher entwickelte Angebote fallen lassen, aber keine weiteren Details dazu bekanntgegeben. Oracles Unternehmungen wiederum zielen weniger darauf ab, die Kundenprobleme zu lösen, als vielmehr darauf, die Anwender auf den Oracle-eigenen Stack festzunageln. EMC dagegen hat das Dilemma der Kunden begriffen und Angebote der nächsten Generation entwickelt, die die operativen Hürden für bestimmte Umgebungen ganzheitlich lösen. Die potentielle Herausforderung der EMC Stacks liegt in deren großer Spannbreite – insbesondere den vielen Herstellerpartnern – und der Möglichkeit des Kunden, in dem neuen integrierten Lösungs-Set einen zu haben, dem sie den “Hals umdrehen können”. Auch IBM hat mit seiner PureSystems Ankündigung gezeigt, dass die Herausforderung der Kunden verstanden wurde.

Redaktion

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