FICO, ein Anbieter von Software für prädiktive Analytik und Decision Management, hat eine interaktive Landkarte zu Kartenbetrug in Europa online zur Verfügung gestellt. Sie basiert auf Datenmaterial von Euromonitor International und zeigt für 21 Länder an, welche Verluste zwischen 2006 und 2011 entstanden sind beziehungsweise welche Betrugsmuster angewendet wurden.
“Ab 2006 nahm Kartenbetrug in Europa deutlich zu. Der Wendepunkt wurde 2008 erreicht. Seither gingen die Verluste langsam wieder zurück. 2011 waren sie allerdings noch immer um rund 121 Millionen Euro höher als 2006″, nennt Martin Warwick, Principal Consultant bei FICO einige Zahlen.
Eine Ausnahme sei allerdings Großbritannien: Dort gelang es, die Verluste deutlich unter das Niveau von 2006 zu drücken. 2006 entfielen noch rund 45 Prozent der gesamten Verluste auf dieses Land. Es gelang jedoch die Quote auf aktuell 29 Prozent zu drücken beziehungsweise die Verluste um rund 177 Millionen Euro zu senken. “Seit die Betrugsbekämpfung in Großbritannien aufgerüstet wurde, konzentrieren sich die Betrüger auf andere Ziele“, fasst Warwick die Entwicklung zusammen.
“Die Erfolge durch den Einsatz von Chip und PIN sowie moderner Analytik haben dazu geführt, dass Betrüger verstärkt E-Commerce-Plattformen im Visier haben, weil sie dort die Karte nicht präsentieren müssen. Die Antwort der Kartenherausgeber auf dieses Betrugsmuster ließ etwas länger auf sich warten”, so Warwick. Sie komme jetzt durch die Verbreitung des 3D-Secure-Protokolls wie es für Verified by Visa und SecureCode von MasterCard bei Online-Transaktionen eingesetzt wird – und das American Express jetzt ebenfalls übernehme, lobt der Managr das Produkt seiner Firma.
Weltweit setzen Angaben des Unternehmens zufolge 17 der wichtigsten Kreditkartenherausgeber mit insgesamt über zwei Milliarden aktiven Kartenkonten auf Software von Fico. Ingsesamt würden rund 65 Prozent aller Kreditkarten mit dem Betrugserkennungssystem des Anbieters geschützt.
Außer zu Deutschland lassen sich in der Fraud Map von FICO auch Daten zu Betrugsdelikten im Zusammenhang mit Kreditkarten in 20 anderen europäischen Ländern aufrufen (Screenshot: ITespresso).
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