Microsoft setzt mit Online-Sparte 6,2 Milliarden Dollar in den Sand

Mit der Übernahme von Aquantive wollte Redmond seine Werbegeschäfte stärken. Nun ist man in Redmond enttäuscht: “Während der Kauf von Aquantive weiterhin Werkzeuge für Microsofts Online-Werbegeschäft liefert, hat die Akquisition das Wachstum nicht wie erwartet beschleunigt, was zu der Abschreibung beiträgt.” Der Wert von Microsofts Online-Sparte wurde nach unten korrigiert. Die Wertberichtigung wird das vierte Fiskalquartal mit insgesamt 6,2 Milliarden Dollar belasten.

Die Wertberichtigung ist das Ergebnis eines sogenannten Goodwill Impairment Test, mit dem US-Unternehmen jährlich den Firmenwert ermitteln. Eine Korrektur ist unter anderem notwendig, wenn der Wert einer übernommenen Firma unter den gezahlten Kaufpreis fällt. Microsoft hatte 2007 6,3 Milliarden Dollar für Aquantive bezahlt.

2008, ein Jahr nach der Übernahme, verließ Aquantive-CEO Brian McAndrews das Unternehmen. Im Jahr darauf veräußerte Microsoft die zu Aquantive gehörende Online-Werbeagentur Razorfish für 530 Millionen Dollar an die französische Publicis Groupe.

2010 folgte Microsofts Werbeabkommen mit Yahoo, das nach Auskunft beider Unternehmen bisher nicht die zugesagten beziehungsweise erwarteten Umsätze lieferte. Das laufende Geschäft seiner Online-Sparte beurteilt Microsoft entsprechend zurückhaltend. “Während sich das Geschäft der Online Services Division verbessert hat, liegen die Erwartungen für das künftige Wachstum und die Profitabilität unter früheren Schätzungen”, ergänzte Microsoft. In den Geschäftsjahren 2002 bis 2011 verlor Microsoft über sein Online-Geschäft insgesamt 8,56 Milliarden Dollar.

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[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Redaktion

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