Eines der wichtigsten Ergebnisse, so die Experten, ist die Erkenntnis, dass sich das Thema Big Data noch in einem frühen Stadium befindet. Allerdings hätten IT-Entscheider die strategische Relevanz bereits erkannt.
So beschäftigt sich laut Umfrage mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen aktiv mit dem Thema – die Mehrheit befindet sich aber noch in der Analyse- und Planungsphase. Lediglich acht Prozent der Umfrageteilnehmer setzten bereits Big-Data-Lösungen in ihren Prozessen ein.
Die Gründe, warum sich IT-Entscheider mit dem Thema beschäftigen sind vielfältig. Besonders häufig genannt wurden die dynamische Zunahme des unternehmensinternen Datenverkehrs sowie die Verfügbarkeit neuer Analyse- und Datenbanktechnologien, wie etwa No-SQL-Datenbanken oder das Analysewerkzeug Hadoop. Oft gibt es auch einen direkten Zusammenhang zwischen der Beschäftigung mit dem Thema Big Data und einer unternehmensweiten Strategie zur Verbesserung der Datenqualität. Auch wird Big Data häufig im Rahmen einer neuen Storage-Architektur eingeführt.
“So wird evident, dass Big Data vielfach ‘durch die Hintertür’ ins Unternehmen Einzug hält und die jeweiligen Initiativen und Investitionen nicht immer den Namen Big Data tragen müssen”, so das Fazit der Experton-Experten.
Für die Studie wurden rund 100 Interviews mit IT-Entscheidern in deutschen Unternehmen, mit mehr als 500 Mitarbeitern geführt. Sie sind mehrheitlich überzeugt davon, dass das Datenwachstum immense Auswirkungen auf die unternehmenseigene Infrastruktur hat. Zwei Drittel sehen durch das Phänomen Big Data vornehmlich die Server- und Netzwerkinfrastruktur sowie Bandbreitenkapazitäten betroffen.
“Insgesamt erwarten die befragten Unternehmen im Schnitt ein Datenwachstum von 42 Prozent bis zum Ende des Jahres 2014”, heißt es in der Studie. “Dies wirkt sich auch auf den Bandbreitenbedarf aus, der bis zu diesem Zeitpunkt eine Steigerung von 26 Prozent erfahren haben soll.”
Drei von vier IT-Entscheidern erwarten außerdem, dass auf Seiten der Storage-Infrastruktur eine Menge Arbeit auf sie zukommt. Bei den Analyse- und Reportingsystemen erwartet dagegen lediglich nur jeder zweite Umfrageteilnehmer Handlungsbedarf. “In vielen Fällen sind sich die Entscheider wohl bewusst, dass ihre heutige Infrastruktur den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist”, schreiben die Experton-Analysten.
Dabei sind die Beweggründe, warum eine Big-Data-Initiative auf den Weg gebracht wird, sind zwischen den befragten mittelständischen (500-999 Mitarbeiter) und
den Großunternehmen (ab 1.000 Mitarbeiter) durchaus unterschiedlich. Während die Mittelständler eher ihren Nachholbedarf bei der Erfüllung gesetzlicher Standards verkleinern und die unternehmensweite Datenqualität verbessern wollen, steht für die Großunternehmen primär die Verfügbarkeit neuer Technologien und das Thema Social Media Monitoring hinter den gestarteten Big-Data-Aktivitäten.
Die Erwartungen sind hoch: Über ein Drittel erwarten sich Kosteneinsparungen. Fast die Hälfte verspricht sich bessere Einsichten in das Informations- und Konsumverhalten der Kunden.
“Die Herausforderungen bei der Umsetzung werden allerdings nicht kleingeredet und reflektieren sich in hohen Erwartungen, die an Dienstleister und Lösungsanbieter gestellt werden.” Von deren Seite seien nun Antworten gefordert, heißt es bei der Experton-Group. “Auch braucht Big Data noch eine gewisse Entwicklungs- und Reifephase, in der die Unternehmen das volle Potenzial auszuschöpfen lernen. Denn noch ist erst ein Bruchteil der Einsatzmöglichkeiten erschlossen.”
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