Verärgerte Investoren könnten RIM verklagen
Ende Juni hatte RIM-CEO Thorsten Heins angekündigt, dass der Hoffnungsträger BlackBerry OS 10 später als erwartet auf den Markt kommen wird. Rechtsexperten befürchten, dass die Verzögerung ein juristisches Nachspiel für RIM haben könnte.
“Sie werden verklagt werden und sie sollten auch verklagt werden, weil ich denke, dass ein genauerer Blick in die Akten wissentliche und absichtliche Falschangaben ans Tageslicht bringen wird” zitiert die New York Times Jean-Louis Gassée. Der ehemalige Apple-Manager ist Risikokapitalgeber in Kalifornien. “Wenn der CEO sagt, in diesem Unternehmen ist alles in Ordnung, dann hat das nichts mit Vorsicht zu tun – es macht keinen Sinn.”
Hintergrund sind die optimistischen Äußerungen von Thorsten Heins in den vergangenen Wochen. In einem Interview mit einem kanadischen Radiosender sagte er wörtlich: “Es ist nichts verkehrt mit dem Unternehmen wie es jetzt ist.” Ausdrücklich verneinte er, dass sich RIM – wie nicht wenige Investoren denken – in einem unumkehrbaren Abwärtsstrudel befindet. Tatsächlich hat die RIM-Aktie seit Mitte 2008 laut New York Times 95 Prozent an Wert verloren.
Beobachter erwarten deshalb, dass die Stimmung auf dem Jahrestreffen der Investoren an diesem Dienstag gereizt sein wird. Mehr noch: Heins demonstrativer Optimismus gepaart mit dem verspätete BlackBerry OS 10 könnte zu Klagen von Anlegern führen – davon sind dem Bericht zufolge mehrere Rechtsexperten sowie Investoren überzeugt.
RIM hat jegliche Vorwürfe, Investoren wissentlich in die Irre geführt zu haben, gegenüber der New Yorker Zeitung zurückgewiesen. “RIM ist sich seiner Auskunftspflichten nach Wertpapiergesetzen bewusst und bietet ein hohes Level an Transparenz.”
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