VMware veröffentlicht Beta des Collaboration-Server Zimbra 8.0
Mit Version 8.0 seines Zimbra Collaboration Server will VMware Unternehmen endgültig für cloudbasierte E-Mail-Lösungen gewinnen – und dennoch wird das Produkt auch weiterhin als vor Ort zu installierende Software angeboten.
Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz deutlich auf der Weiterentwicklung für Hoster und Anbieter von Managed Services. Die Beta-Version von Zimbra 8.0 steht Interessierten als Download zur Verfügung.
John Robb, Senior Director bei VMware, glaubt zwar im Gegensatz zu anderen aus der Branche nicht, dass E-Mail schon bald abgelöst wird, ist sich aber sicher, dass browserbasierende Lösungen auch in Firmen die schwerfälligen, mächtigen E-Mail-Clients der Vergangenheit ersetzen werden. Die aktuelle Ankündigung von Mozilla, Thunderbrid nicht mehr weiterentwickeln zu wollen, ist für ihn ein Beleg für diese These. Anders als früher könne nämlich inzwischen auch eine browserbasierende E-Mail-Lösung heute – unabhängig davon, ob sie in einer Private Cloud oder in der Public Cloud betrieben werde – alle Funktionen bieten, die die Nutzer fordern.
VMware gibt sich aber nicht damit zufrieden, im Browser nachzubilden, was Nutzer bereits als Desktop-Anwendung kennen. Zimbra 8.0 verbindet über eine neu gestaltete Benutzeroberfläche und Mailbox Firmen-Mail- und Kalenderfunktionen mit denen aus dem privaten Umfeld: Beispielsweise lassen sich private Termine aus Googles Mail- und Kalenderangebot im Zimbra-Kalender anzeigen.
Automatische Filter für Massen- und Verteilerlisten sollen Nutzern helfen, ihren Maileingang besser zu sortieren. Ordner und Tags sollen dabei mittelfristig jedoch immer weniger wichtig werden. Für dieses Ziel hat Zimbra viel Arbeit in die Suchfunktion gesteckt: So ist es zum Beispiel nun möglich, innerhalb von Ergebnislisten einer Suchanfrage erneut zu suchen oder mehrere Suchanfragen parallel durchzuführen.
Bei aller Innovation hat Zimbra die Alltagswirklichkeit in den Unternehmen nicht vergessen: “Ob eine Kalenderlösung wirklich etwas taugt, kann eigentlich nur die Assistentin des Chefs entscheiden”, scherzt Robb. Damit ihr die Zimbra-Lösung gefällt, wurden umfassende Möglichkeiten eingebaut, Kalender zu teilen, die Ansichten zur Verwaltung mehrerer Kalender verbessert und die Optionen für Terminvorschläge bei komplexen Meetings erweitert.
An alle Nutzer richten sich dagegen die Neuerung, mit denen Informationen aus E-Mail, Kalender, Voice Mail und anderen kollaborativen Kanälen einfacher verwaltet werden können. Für die neue Zimbra-Version hat VMware mit Cisco und Mitel zusammengearbeitet, um die Unified-Communications-Funktionen der Systeme dieser Anbieter zu integrieren.
Teilansicht von Zimbra 8.0 bei der Nutzung auf dem Desktop (Screenshot: VMware).
Das sei aber lediglich der erste Schritt, erklärt Robb: Prinzipiell sei man für die Integration mit allen Herstellern offen, bei Siemens und Avaya sei man bereits dabei, andere, auch nur regional relevante Anbieter seien ebenfalls eingeladen, sich die traditionell offene Architektur von Zimbra zunutze zu machen. “Wir sind die Schweiz der Unified-Collaboration-Branche”, erklärte Robb im Telefoninterview mit ZDNet.
Die bereits realisierte Integration mit Cisco und Mitel bietet unter anderem Click-to-Call für jede Telefonnummer mit Anrufweiterleitung an Endgeräte oder Telefonsoftware, die visuelle Darstellung von Voice-Mails mit Wiedergabe, Verwaltung und MWI-Status-Update sowie die Anzeige des Anrufverlaufs mit getätigten, angenommenen und verpassten Anrufen. Speziell für Cisco-Umgebungen steht nun die Verfügbarkeitsanzeige und die Click-to-Chat-Integration mit Jabber sowie die Möglichkeit zur Verfügung, WebEx-Sitzungen aus Zimbra heraus anzusetzen und zu beginnen.
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