Für die Untersuchung hat CA Technologies über 900 Partner in der Region EMEA zu deren Kunden befragt. Das Ergebnis ist eindeutig: Der überwiegende Teil der IT-Ausgaben werde in die Bereiche Virtualisierungs-Management und Cloud Computing fließen, so die einhellige Überzeugung der europäischen CA-Partner. Dabei hat sich der Wert für Cloud Computing nicht nur seit 2009 verdoppelt, erstmals hat er auch die erwarteten Virtualisierungs-Ausgaben überholt.
Am beliebtesten bei der Kunden der europäischen Partner ist dabei mit Abstand das Privat-Cloud-Modell. Rund die Hälfte hat bereits eine entsprechende Lösung aufgebaut – bis zum Ende des Jahres sollen es 75 Prozent sein. Zum Vergleich: Bei Public-Cloud-Lösungen liegt der Wert aktuell bei 33 Prozent, bei Hybrid-Cloud-Modellen bei 22 Prozent.
Das scheint aber nur eine Momentaufnahme. Langfristig erwartet fast die Hälfte die Umfrageteilnehmer (47 Prozent), dass sich die Hybrid-Cloud als bevorzugtes Modell durchsetzen wird, 37 Prozent sehen Private-Cloud-Lösungen vorne, lediglich 16 Prozent würden auf die Public Cloud wetten.
Gefragt nach dem IT-Budget der Kunden, äußerten sich die meisten Umfrageteilnehmer vorsichtig optimistisch. Die Mehrheit erwartete leicht fallende oder stagnierende IT-Budgets. Deutsche Partner bilden hier gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Nahen Osten eine Ausnahme. In Deutschland erwartet mehr als jeder dritte CA-Partner, dass die Firmen mehr Geld in die IT stecken werden.
Investitionen, die CA Technologies abschöpfen möchte, nachdem man von dem Konzern speziell auf dem deutschen Markt zuletzt wenig gehört hatte. “Wir haben uns in den vergangenen Jahren in erster Linie auf die Bestandskunden in Deutschland konzentriert, nun wollen wir verstärkt neue Kunden gewinnen”, sagt EMEA-Chef Marco Comastri im Gespräch mit silicon.de. Neu hinzugekommen ist zuletzt beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit. Weiter Kunden in Deutschland sind etwa Lufthansa Cargo, S. Oliver oder BMW.
Für die nahe Zukunft hat Comastri ebenfalls Firmen dieser Größenordnung im Blick. Traditionell gibt CA vor allem IT-Chefs in Großunternehmen Tools, Services und Beratungsdienste zur besseren IT-Verwaltung an die Hand. Ein Beispiel dafür ist das Mainframe-Management. Gerade erst hat der US-Softwarekonzern hier neue Versionen der Datenbankmanagementlösungen für DB2 for z/OS und für Mainframe Chorus angekündigt. CA setzt hier einen Weg fort, der bereits Ende vergangenen Jahres von Analysten gelobt wurde: “Mit diesen Tools lassen sich Mainframes wesentlich besser in eine Cloud-Umgebung einbinden als bislang, das ist ein wichtiger Schritt bei der Modernisierung bestehender Infrastrukturen”, so IDC-Analyst Tim Grieser währen der CA World 2011.
Dass auf den deutschen Markt die Anzahl potentieller Kunden für solche und ähnliche Lösungen beschränkt ist, weiß Comastri. “Die deutsche Wirtschaft ist sehr stark vom Mittelstand geprägt, aber wir sind überzeugt, dass wir unser Kerngeschäft mit Großkunden in Deutschland noch weiter ausweiten können.”
Deutschlandchef Christoph Rau verweist gleichzeitig auf die Lösungen des Monitoring-Spezialisten Nimsoft, der 2010 unter das Dach von CA Technologies gekommen ist. “Das Portfolio von Nimsoft ist in erster Linie für mittelgroße Unternehmen interessant, vor allem in Europa” sagt Rau. 1998 in Norwegen gegründet ist Nimsoft seit 2006 mit einer Niederlassung in Deutschland vertreten und hat seine Kunden vorwiegend im Mittelstand. Dies war unbestritten der Hauptgrund für CAs Entscheidung, die Firma für 350 Millionen Dollar zu kaufen.
Rau hat im Januar das Amt als Country Manager übernommen. Seine Ernennung, so heißt es in der offiziellen Mitteilung, “unterstreicht die Bedeutung des deutschen Marktes”. Aufgabe des Managers wird nun unter anderem sein, Deutschlands CIOs von den Vorteilen einer Cloud-Strategie zu überzeugen. Die Argumente hierfür gibt der Channel Index an die Hand: Zwar liegen die erzielten Kosteneinsparungen in Deutschland mit neun Prozent unter dem EMEA-Durchschnitt. Dagegen werden Skalierbarkeit und Flexibilität von den Partnern als Hauptvorteile genannt. Auf Platz drei folgt die Überzeugung, dass es eine Cloud-Strategie der IT-Abteilung mehr Zeit einräume, an der Unternehmensstrategie und an Innovationen mitzuwirken.
Gerade für CIOs kann sich das lohnen, so das Ergebnis einer weiteren Untersuchung von CA Technologies aus dem Herbst vergangenen Jahres. Demnach glaubt die Mehrheit der deutschen CIOs, das Cloud Computing sie zum CEO befähigt. Gefährlich wacklig sitzen vor allem CEOs auf dem Chefsessel, die ihr Verständnis für das IT-Business nicht rechtzeitig geschult haben. Und das ist, glaubt man CAs CIO-Studie, die überwältigende Mehrheit. Vier von fünf CIOs attestieren ihrem Management einen Mangel an “digitaler Bildung”.
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