Categories: ManagementUnternehmen

Google versucht Brüssel milde zu stimmen

Bereits im Mai hatte Almunia zu verstehen gegeben, dass er eine formelle Kartellklage gegen Google gern vermeiden würde und sein Amt “Interesse an einer schnellen Lösung” habe. Er forderte Google auf, innerhalb der nächsten Wochen auf die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens einzugehen und Vorschläge zu machen, um den fairen Wettbewerb zu sichern. Nur so könne es eine formelle Klage und mögliche hohe Strafzahlungen vermeiden.

Google erklärte zwar, nicht gegen EU-Wettbewerbsregeln zu verstoßen, war aber offenbar zu einem Entgegenkommen bereit. Innerhalb der gestellten Frist bis Anfang Juli erhielt die EU-Kommission für freien Wettbewerb einen Brief von Google-Chairman Schmidt. Dieser bot darin einen Kompromiss an, wie ein Mitglied der Kommission berichtete.

Bei den jetzigen Gesprächen soll laut dem Bericht der EU-Kommissar eine Nachbesserung des informellen Angebots durch Klarstellung bestimmter Elemente verlangt haben. Dem ist Google nun offenbar mit seinem erweiterten Vorschlag nachgekommen. Nach dessen Prüfung will die EU-Kommission in den kommenden Wochen entscheiden, ob sie eine formelle Klage gegen Google erhebt oder über weitere Details für eine Einigung verhandelt.

Die Wettbewerbsbehörde der EU untersucht die Vorwürfe gegen Google seit November 2010. Erstens geht es dabei darum, ob Google eigene Sites in der Suche bevorzugt, zweitens darum, ob es Inhalte anderer Suchanbieter kopiert. Drittens wollte die Kommission erfahren, ob Googles Verträge mit Anzeigenkunden Konkurrenten ausschließen, und viertens, ob es Einschränkungen für Entwickler gibt, Werkzeuge für den Transfer von Anzeigenkampagnen zwischen AdWords und anderen Plattformen zu schreiben.

Sollte es zu der angedrohten Kartellklage kommen, riskiert Google eine mögliche Strafzahlung von bis zu 3,8 Milliarden Dollar. Das entspräche zehn Prozent seines Umsatzes im vergangenen Jahr.

[Mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Hinweis: Lesen Sie Artikel von silicon.de ab sofort auch in Google Currents. Jetzt abonnieren.

Redaktion

Recent Posts

Energieeffiziente KI dank innovativer ferroelektrischer TechnologieEnergieeffiziente KI dank innovativer ferroelektrischer Technologie

Energieeffiziente KI dank innovativer ferroelektrischer Technologie

Ferroelektrisches Oxid verringert den Energieverbrauch erheblich und verkürzt Latenzzeiten von Computerarchitekturen.

15 Stunden ago
Erfolgsstrategie Hyperscaler: Wie Unternehmen ihre Chancen in der Cloud maximierenErfolgsstrategie Hyperscaler: Wie Unternehmen ihre Chancen in der Cloud maximieren

Erfolgsstrategie Hyperscaler: Wie Unternehmen ihre Chancen in der Cloud maximieren

Hyperscaler ermöglichen ISVs eine schnellere Markteinführung ihrer Produkte, wobei damit die verbundenen Herausforderungen steigen, sagt…

2 Tagen ago
Galeria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigernGaleria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigern

Galeria will Einkaufserlebnis in der Filiale und Online steigern

Warenhauskette setzt auf die KI-gesteuerten Fähigkeiten zur Bedarfsplanung und Nachversorgung von Blue Yonder.

4 Tagen ago

Cyber Gangsta’s Paradise: Musikvideo macht auf den Cyber Resilience Act aufmerksam

Technische Hochschule Augsburg (THA) will Hersteller auf die neue EU-Verordnung hinweisen, die Cybersicherheit für vernetzte…

4 Tagen ago

IT-Chaos sicher reduzieren

Mit der steigenden Anzahl von Endpunkten, wächst die Komplexität, die mit dem Unternehmensnetzwerken verbundenen Geräte…

4 Tagen ago

Sandboxing: Von der Prävention zur forensischen Analyse

Die Kombination aus Blockieren und fundierter Analyse bietet eine resiliente Sicherheitsarchitektur, sagt Andrea Napoli von…

7 Tagen ago