Seit Jahren schwelte der Streit zwischen Microsoft und Novell. Wettbewerbswidriges Verhalten, so lautet Novells Vorwurf, habe dazu geführt, dass sich WordPerfect sich nicht dauerhaft am Markt halten konnte. 1994 hatte Novell die WordPerfect Company gekauft. Die Richter haben jetzt für Microsoft entschieden. Doch Novell will nicht aufgeben und kündigt Berufung an.
Arstechnica meldet den Richterspruch im Fall Microsoft gegen Novell. Novell selbst habe Worperfect zerstört, heißt es da. Das Urteil “dekonstruiere” Novells Behauptungen, dass Microsofts Rücknahme des Supports für bestimmte APIs von WordPerfect, Quattro Pro, und Perfect Office den Absturz diese Programme verursacht habe. Das passierte im Mai 1996, drei Monate, nachdem Novell WordPerfect mit Verlust an Corel weiterverkauft hatte.Novell reichte die Klage gegen Microsoft erst 2004 ein.
Nun erst hat Richter J. Frederick Motz in Utah eingeworfen, Unternehmen – auch Microsoft – seien nicht dazu gezwungen, mit Mitbewerbern zusammenzuarbeiten. Die Klage Novells, das mittlerweile ein Teil von Attachmate ist, wurde also letztendlich verworfen. Nachdem im zurückliegenden Jahr die Jury bereits zu dem Schluss gekommen, ist nicht in der Lage zu sein, in dieser Frage ein Urteil zu sprechen.
Novells Klage richtete sich damals gegen Windows 95, das im Grunde schon lange niemanden mehr interessiert und drehte sich um WordPerfect-Produkte, die im aktuellen Office-Markt keine Rolle mehr spielen. Gleichwohl könnten die Novell-Anwälte bei Erfolg ihres Antitrust-Begehrens gegen Microsoft eine erkleckliche Schadensersatz-Summe einholen.
Eigentlich aber, so räsoniert Arstechnica, habe der Redmonder Riese schon längst gewonnen – trotz Novells Beharren auf Microsofts Schuld. Microsoft hat mit dem eigenen Eroflg Fakten geschaffen. Und der einstige Börsenliebling Novell hat es nicht geschafft, die einstigen Erfolge fortzuführen. Und das gilt vor allem für Technologien, die Novell zugekauft hat: Angefangen mit WordPerfect und das reicht bis zur Übernahme von Suse.
[mit Material von Manfred Kohlen, ITespresso.de]
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