Gegen IT-Fachkräftemangel in Deutschland: Universitäten und Industrie schließen sich zusammen
Die Gesellschaft für Informatik und der Bundesverband IT Mittelstand sind eine strategischen Partnerschaft eingegangen. Ziel ist der bessere Austausch zwischen Forschern und Ausbildern einerseits und Unternehmen andererseits.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und der Bundesverband IT Mittelstand e.V. (BITMi) schließen eine strategische Partnerschaft: Mit gemeinsamen Aktionen wollen sie dem Fachkräftemangel von knapp 40.000 IT-Fachleuten begegnen. Vor allem wollen die Partner den Austausch zwischen Forschung und IT-Mittelstand erleichtern.
Weil die deutsche IT-Branche zu 90 Prozent aus kleinen und mittleren Unternehmen bestehe, sei deren Zugang zu Forschung und eigenen Forschungsaktivitäten an Hochschulen weitaus schwieriger zu bewerkstelligen als für die Industriegrößen. “Um die Innovationsfähigkeit der KMU im IT-Segment zu steigern, kommt der anwendungsorientierten Forschung daher eine zentrale Funktion zu”, meint BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün. Er erkennt im Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis einen sehr wichtigen Aspekt. Daher sei “eine strukturelle Verbesserung des Technologietransfers zwischen Hochschulen und der mittelständischen IT-Wirtschaft durch ein übergreifendes Wissensmanagement anzustreben”, betont Grün.
Eine neue gemeinsame Anlaufstelle der Verbände soll Kontakte zwischen mittelständischen Unternehmen und Hochschulen anbahnen und Forschungskooperationen initiieren. Nebenbei sollen über die GI-Weiterbildungstochter Deutsche Informatik Akademie (DIA) praxisrelevante Seminare entwickelt werden. Auch gemeinsame Aktionen und Kampagnen für die schulischen Nachwuchsförderung sind geplant.
Erst vor Kurzem war bekannt geworden, dass Deutschlands IT-Know-how im Vergleich zu den schnell aufholenden Nachbarländern massiv gesunken ist. Die universitär geprägten Informatiker freuen sich nun, aus ihren Forschungs-Wolkenkuckucksheimen in die Mittelstands-Realität zu gelangen, und die Mittelständler finden endlich Zugang zur Nachwuchsförderung – schon bevor sie selbst in die Ausbildung investieren müssen.
“Nur durch den steten Austausch zwischen Forschung und Industrie können die Unternehmen in Deutschland auf dem neuesten Stand der Entwicklung und damit wettbewerbsfähig bleiben”, erklären die Partner in einer gemeinsamen Mitteilung.