Oracle zielt mit Tuxedo auf Mainframe-Workloads
Massive Kosteneinsparungen sollen Anwender dazu bewegen, Mainframe-Anwendungen in die Cloud zu migrieren. Dafür hat Oracle jetzt eine neue Version des Tuxedo TPC (Transaktion Processing Server) gestartet.
Der Tuxedo TPS basiert auf Oracles Exalogic-Technologie und Oracle verspricht dem Anwender große Einsparungen: “Wir können einen traditionellen Mainframe auf eine Hand voll Intel-Server herunter bringen”, so Ajay Patel, VP Product Management Fusion Middleware bei Oracle. Die Kosteneinsparungen für den Betrieb von Anwendungen können sich auf bis zu 80 Prozent belaufen, erklärt Oracle.
Tuxedo ist ein Application-Server, für Anwendungen in Sprachen wie Cobol, C oder C++ in verteilten Umgebungen. Über die ART-Extention lassen sich jedoch auch Mainframe-Anwendungen auf diesem Application-Server betreiben. Über POJO (Plain Old Java Objects) lassen sich nun zum ersten Mal auch Java-Codes über Tuxedo abspielen. Damit kann man zum Beispiel C++ auch mit Java-Funktionalitäten anreichern.
Die Version 12c von Tuxedo läuft auf Oracle-Servern. Mit 12c habe Oracle den Betrieb von Tuxedo in der Cloud noch weiter optimiert. Allerdings ist für den Transaction Server die Enterprise-Private-Cloud-Lösung Exalogic Elastic Cloud Voraussetzung.
Die neue Version kann jetzt auch mit dem Oracle Enterprise Manager 12c betrieben werden, der eine Verwaltungskonsole für die Unternehmenslösungen aus dem Hause Oracle bereit stellt. Damit entfällt auch die Notwendigkeit einer eigenen Console für die Verwaltung von Tuxedo. Dank der neuen Verwaltung wird es auch für die Administratoren leichter, die Zahl der Instanzen je nach Bedarf zu skalieren. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit auch mehrere Instanzen zusammen mit abhängigen Programmen über Templates bereit zu stellen.
Ebenfalls neue Funktionen gibt es in der Mainframe-Erweiterung ART mit der Version 12c: So kann ART jetzt auch das Information Managment System (IMS), also die Transaktions-Software in IBMs-Mainframe emulieren. Bislang unterstützte ART lediglich eine Emulation von IBMs Customer Information Control System (CICS) unterstützt.
Damit können Anwendungen, die jetzt auf einem IMS laufen, problemlos auf Tuxedo umgezogen werden, verspricht Oracle. Dabei helfe auch die neue Oracle Tuxedo Message Queue, die offenbar mehr Ähnlichkeiten mit dem IBM Message Queue WebSphere MQ mitbringen und so als Alternative für die IBM-Technologie eingestzt werden kann.
Bislang hat es auch an einer Entwicklerumgebung für Tuxedo gefehlt. Mit der neuen Version lassen sich jedoch dank eines neuen Plugins C- und C++-Anwendungen über die Oracle Solaris Studio IDE (Integrated Development Environment) erstellen.
Vor allem Banken zählen zu den Anwendern, die auf den IBM-Mainframe-Plattformen operieren. In den meisten Fällen sind diese Mainframe-Anwendungen zu komplex, als dass man sie einfach für eine andere Plattform neu schreiben könnte, daher biete Tuxedo eine kostengünstige Alternative. Oracle erklärt auch, dass viele Unternehmen fürchten, keine geeigneten Fachkräfte am Arbeitsmarkt mehr zu bekommen.