Statt den Support für die Java Platform Standard Edition 6 im November enden zu lassen, wolle Oracle den Support für das Java Development Kit (JDK) noch bis Februar 2013 verlängern. Das bestätigt Henrik Stahl, Senior Director für die Java Platform Group bei Oracle.
Eigentlich hätte laut Oracles Plänen der Support bereits im Februar 2012 auslaufen sollen. Doch Damals hatte Oracle bereits die Verlängerung bis November beschlossen. Auch das schien vielen Anwendern zu kurz.
“Nach weiteren Beratungen und Überlegungen, wird das Ende der öffentlichen Update für Oracle JDK 6 bis Februar 2013 verlängert. Das bedeutet, dass das letzte öffentlich verfügbare Release von Oracle JDK 6 im Februar veröffentlicht wird”, erklärt Stahl in seinem Blog.
Aber auch nach dem Ende der öffentlichen Updates für JDK 6, sofern ein gültiger Support-Vertrag vorliege, der auch JDK 6 oder Oracle Java SE beinhaltet, werden Anwender über My Oracle Support mit weiteren Versionen versorgt werden.
Ältere verfügbare Versionen des JDK werden auch weiterhin über das Java Archiv erhältlich sein. Auf diese Weise, so Stahl, könnten die Anwender den Code für das Testing und Debugging verwenden.
JDK 6 war jetzt für fünf Jahre das wichtigste JDK. Daher habe es Oracle den Kunden und Anwendern gegenüber für fair empfunden, die öffentliche Verfügbarkeit zu verlängern. Allerdings stellt Oracle auch klar, dass die Entscheidung, öffentliche Updates für ein großes JDK einzustellen, an mehrere Kriterien gebunden ist.
Dazu zählt zum Beispiel, die Tatsache, dass entweder drei Jahre vergangen seit der Veröffentlichung vergangen sind, oder das folgende Major-Release ein Jahr auf dem Markt ist. Aber auch die Tatsache, dass ein halbes Jahr nachdem auf Java.com ein neues Default-Java-Runtime-Environment für Enduser-Desktops festgelegt wurde, sei eine Voraussetzung für die Beendigung des Supports.
Oracle hat Java SE 7 im Juli 2011 veröffentlicht. Java SE 8 soll 2013 auf den Markt kommen, denn Oracle versucht, einen zweijährigen Release-Zyklus für die Major-Releases zu etablieren. Dadurch würden jedoch auch häufiger solche Beendigungen von öffentlichen Updates auftreten, erklärt Stahl.
“Der Druck von Oracle auf die Java-Community ist zu hoch, die Anwender können damit nicht Schritt halten”, kommentierte vor einigen Wochen Fried Saacke, Vorstandsvorsitzender des iJUG, dem Dachverband der deutschen Java User Groups . “Wir adressieren damit die dringende Bitte an Oracle, den Support um ein Jahr zu verlängern, damit Zeit genug bleibt, die Anwendungen umzustellen.”
Oracle überfordere mit raschen Versionsschritten die Anwender, kritisierte der Interessenverbund der Java User Groups e.V. (iJUG). Der iJUG hatte über Online-Medien sowie auf dem Java Forum Stuttgart eine Umfrage zu Java 7 durchgeführt. Demnach setzen erst 51 der 234 Befragten Java 7 bereits produktiv ein. Weitere 33 nutzen aufgrund von Problemen im produktiven Einsatz Java 7 nur zum Testen.
Knapp die Hälfte aller Befragten (116) hielt es demnach nicht für akzeptabel, dass Oracle den kostenlosen Support (Updates, Patches) für JDK 6 bereits im November 2012 einstellen will. Sie seien auch über diesen Termin hinaus auf das Produkt angewiesen.
Tobias Frech, iJUG-Vorstand und Board-Mitglied der Java User Group Stuttgart meint dazu: “Das Thema “Update auf Java 7” ist bei vielen Herstellern von Java-basierter Software noch gar nicht richtig angekommen. Oracle geht zwar mit erfreulichem Beispiel voran und stellt das mit Java 7 kompatible Release seiner Fusion Middleware zur Verfügung. Jedoch gilt auch hier, dass ein Update auf die neueste Version notwendig ist.“
Die Verlängerung von November um ein Viertel Jahr bis Februar ist sicherlich als Entgegenkommen Oracles zu werten, doch den Anwendern dieser Aufschub genügt, muss sich erst noch zeigen. Nachdem Java 7 doch recht lange hat auf sich warten lassen, dürfte für viele Unternehmen der Upgrade auf die neue Version doch mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein, auch wenn natürlich vieles etwa in Punkto Leistung und Sicherheit für eine Aktualisierung spricht.
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