Diese Pläne zu WebOS gehen aus einem HP-internen Memo hervor, das CNET und dem Blog WebOSnation vorliegt. In dem Schreiben vom 11. August hält HP-Senior Vice-President Martin Risau die Mitarbeiter an, nur wenig über das neue Unternehmen zu verbreiten. Die Mitarbeiter dürften jedoch erklären, dass Gram im so genannten Stealth Mode arbeitet. Der Stealth Mode umfasst geheime Projekte oder geheime Unternehmen.
“Gram ist ein neues Unternehmen, wir sind im Stealth Mode über unser Produkt-Angebot”, das ist es, was Gram-Mitarbeiter ihren Familien und Freunden erklären dürfen, heißt es in dem Memo, das offenbar im Anschluss an ein Meeting an die Mitarbeiter verschickt wurde.
Gram sei eine neue Marke, dennoch wolle HP an der bisherigen Marschrichtung, Zielsetzung und Roadmap festhalten. Gram wird zwar offenbar von HP finanziert, soll jedoch weitgehend unabhängig agieren. Weiter heißt es zu dem WebOS-Nachfolger: “Wir sind kein Consumer-Hardware-Brand mehr, wir sind ein anderes Unternehmen mit Fokus auf Software, User Experience, Cloud, Engineering und Partnering. Diese Veränderung wird für einige gewöhnungsbedürftig sein und das ist völlig normal.”
Aber Risau hat scheinbar größere Pläne. Er ruft seine Mitarbeiter auf, nach neuen Talenten im eigenen Netzwerk zu suchen. Im September 2011 hatte HP mehrere Mitglieder des WebOS-Teams entlassen.
HP werde die Pläne über das neue Unternehmen im nächsten Monat offiziell zusammen mit der Version 1.0 von Open WebOS vorstellen, wie Cnet aus Unternehmenskreisen zitiert. Von HP liegt derzeit noch kein Kommentar zu dem Bericht vor.
Rund zwei Jahre nachdem HP den angeschlagenen Traditionshersteller Palm für 1,2 Milliarden Dollar übernommen hat, wird HP nicht nur einen quelloffenen Ableger von WebOS veröffentlichen, sondern laut Gerüchten auch ein eigenes Unternehmen. Erst vor einem Jahr hatte der damalige HP-CEO Leo Apotheker im August 2011 angekündigt, dass HP Geräte wie das TouchPad und verschiedene WebOS-Telefone nicht mehr weiter führen wird. Diese Ankündigung dürfte auch für einige HP-Mitarbeiter überraschend gekommen sein.
Allerdings machte das WebOS-Team schon damals klar, dass dies nicht das Ende von WebOS bedeute, obwohl man dieser Aussage damals wenig Gewicht bei maß. Im Dezember 2011 hatte dann Meg Whitman als neue Führungskraft von HP angekündigt, WebOS zusammen mit dem Enyo-Application-Framework als Open Source weiter zu pflegen und zu entwickeln.
Trotz guter Kritiken konnte sich das Palm-Betriebssytem am Markt nicht durchsetzen und auch HP gelang es trotzt guter und etablierter Verkaufskanäle nicht, als frisch gebackener Smartphone-Hersteller nennenswerte Marktanteile zu erobern. Vielleicht gelingt ja diesmal der große Wurf auf Basis der Prozessorarchitektur ARM?
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