Laut Amazon eignet sich der neue Service in erster Linie für Daten, auf die nur selten zugegriffen wird. Anwendungsbeispiele sind digitale Medienarchive, Finanz- und Patientenunterlagen oder Daten, die zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften aufbewahrt werden müssen. Der Nutzer muss Abrufzeiten von 3,5 bis 4,5 Stunden einplanen. Dafür beginnen die Preise schon bei 0,01 Dollar pro Gigabyte und Monat.
Wer den Speicher von Europa aus nutzt, zahlt 10 Prozent mehr und kommt damit auf 1,1 US-Cent je Gigabyte und Monat. Das Abrufen ist kostenlos, sofern der Nutzer nur auf bis zu fünf Prozent seiner monatlich hochgeladenen Daten zugreift. Wer mehr abrufen möchte, zahlt 11 US-Cent für jedes zusätzliche Gigabyte. Für die ausgehende Datenübertragung erhebt Amazon ab 1 GByte pro Monat Download-Gebühren zwischen 5 und 12 US-Cent je Gigabyte. Das Löschen von Daten vor Ablauf einer 90-Tage-Frist schlägt mit 3,3 US-Cent pro Gigabyte zu Buche.
Anders als bei Offline-Archivierungslösungen fallen bei Glacier aber keine Vorauszahlung oder zusätzliche Betriebskosten an. Nutzer können damit die Menge an benötigten Speicherplatz jederzeit flexibel anpassen. Die Konfiguration erfolgt über wenige Klicks in der AWS-Management-Konsole.
Amazon speichert alle Daten auf redundante Weise in mehreren Einrichtungen und verschlüsselt (256 Bit AES) als Archive. Diese lassen sich wiederum in sogenannten “Tresoren” organisieren. Die Übertragung erfolgt über Secure Sockets Layer (SSL). Amazon verspricht eine durchschnittliche jährliche Dauerhaftigkeit von 99,999999999 Prozent für ein Archiv. Das bedeutet, dass pro Jahr maximal eine von 100 Milliarden Dateien verloren geht.
Glacier steht in den Regionen USA Ost (Virginia), USA West (Nordkalifornien und Oregon), EU (Irland) sowie Asien-Pazifik (Tokio) zur Verfügung.
[mit Material von Jack Clark, ZDNet.com]
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