Dell gerät ins Straucheln
Dell hat seine Prognose für den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2013 nach unten korrigiert. Als Grund werden die wirtschaftlichen Lage, der Dynamik des Wettbewerbs und ein schwaches Consumer-Geschäft genannt.
Insgesamt nahm der Computerhersteller im abgelaufenen Vierteljahr 14,48 Milliarden Dollar (11,6 Milliarden Euro) ein. Der Nettogewinn schrumpfte im Vergleich zum dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2012 um 18 Prozent auf 732 Millionen Dollar (587 Millionen Euro). Die Erwartungen von Analysten liegen bei 1,90 Dollar je Anteilsschein. Die Bilanz des zweiten Fiskalquartals (PDF) weist zudem einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von 8 Prozent aus. Hinzu kommt ein zurückhaltender Ausblick. Zusammengenommen sorgte das für enttäuschte Gesichter bei den Analysten und sinkende Kurse an der Börse.
Die negative Entwicklung zieht sich nahezu durch alle Bereiche des Konzerns. So meldeten die Geschäftsbereiche öffentlicher Sektor, Mittelstand und Verbraucher Umsatzrückgänge. Die Consumer-Sparte traf es mit einem Minus von 22 Prozent am härtesten. Der operative Gewinn der Abteilung ging zudem auf 14 Millionen Dollar zurück, was 0,5 Prozent des mit Verbrauchern erzielten Umsatzes entspricht. Eine wirkliche Besserung ist nach Einschätzung von Dell auch für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres nicht in Sicht.
Für einen kleinen Lichtblick sorgt in dieser Situation allein Dells Enterprise-Sparte. Ihr Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar, auch für die kommenden sechs Monate rechnet Dell hier mit einem soliden Wachstum. Gute Voraussetzungen also für Marius Haas, der zeitgleich mit der Veröffentlichung der aktuellen Bilanzzahlen zum Chef der Enterprise-Sparte ernannte wurde. Haas, der auch schon für HP, Compaq und Intel gearbeitet hat, ersetzt Brad Anderson. Anderson verlässt Dell zufolge das Unternehmen, um sich anderen Aufgaben zu widmen.
[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]