Mac-Trojaner infiziert auch virtuelle Maschinen und Malware

Der Sicherheitsanbieter Integro hatte den letzten Monat entdeckten Schädling als Mac-Trojaner beschrieben, der E-Mails und IM-Nachrichten mitlesen sowie Website-Aufrufe protokollieren kann. Symantec stellte später fest, dass die Malware sowohl auf Mac- als auch auf Windows-Systeme abzielt.

Mittels Social-Engineering-Techniken werden Nutzer dazu gebracht, eine JAR-Datei zu installieren, die sich als Adobe Flash Installer tarnt. Die Malware identifiziert dann das verwendete Betriebssystem und installiert die passenden ausführbaren Dateien (siehe Grafik).

“Das dürfte die erste Malware sein, die versucht, sich auf virtuelle Maschinen zu verbreiten”, schreibt Takashi Katsuki, Sicherheitsforscher in Diensten von Symantec, in einem Blogeintrag. “Viele Schadprogramme löschen sich selbst, wenn sie eine Monitoring-Anwendung für virtuelle Maschinen wie VMware entdecken, um zu verhindern, dass sie analysiert werden. Daher könnte dies der nächste große Schritt nach vorn für Malware-Autoren sein.”

Crisis sucht auf dem infizierten Computer gezielt nach dem Image einer virtuellen VMware-Maschine. Wird sie dabei fündig, kopiert die Malware sich selbst auf das Image mithilfe des Tools VMware Player, das die Ausführung mehrerer Betriebssysteme auf einem Computer erlaubt.

“Sie nutzt keine Anfälligkeit in VMwares Software aus”, erklärt Katsuki. “Stattdessen macht sie sich eine Eigenschaft jeder Virtualisierungssoftware zunutze: nämlich, dass eine virtuelle Maschine nichts weiter als eine Datei oder eine Reihe von Dateien auf der Festplatte des Host-Computers ist. Diese Dateien können normalerweise direkt manipuliert oder gemountet werden, selbst wenn die virtuelle Maschine nicht läuft.”

Die Windows-Variante von Crisis infiziert laut Symantec auch mobile Windows-Geräte. Werden diese mit einem kompromittierten Rechner verbunden, installiert der Schädling ein passendes Modul. Weil er dafür das Remote Application Programming Interface (RAPI) nutzt, sind Android- und iOS-Geräte nicht betroffen. “Wir haben aktuell noch keine Kopien dieser Module und halten daher danach Ausschau, um sie eingehender analysieren zu können”, so Katsuki.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

11 Stunden ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

11 Stunden ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

3 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago