De-Mail der Deutschen Telekom kommt nächste Woche

Privatkunden können dann bis zu 50 De-Mails pro Monat gratis versenden. Ab 2013 sind monatlich drei Standard-De-Mails inklusive, jede weitere kostet 0,39 Euro. Mittelständische Unternehmen können sechs Monate lang 50 Standard-De-Mails pro Monat kostenlos verschicken, wenn sie sich bis Ende des Jahres anmelden. Großkunden sparen bei Vertragsabschluss in der Einführungsphase sechs Monate lang den Grundpreis. Unternehmen können künftig auch Kombi-Angebote aus De-Mail und Briefpost nutzen. Hier druckt die Telekom die De-Mail aus und stellt sie gemeinsam mit Partnern wie TNT zu.

“Mit De-Mail wird die Gigabit-Gesellschaft wieder ein Stück mehr Realität, denn De-Mail kombiniert die Vorteile des Internets mit denen schriftlicher Kommunikation: De-Mail ist komfortabel, sicher und verbindlich”, sagt Telekom-Chef René Obermann. Inzwischen hätten sich mehr als eine Million Menschen eine De-Mail-Adresse reserviert. Die Zahl der Unternehmen, die De-Mail künftig einführen wollen, sei bereits fünfstellig. Zu den ersten Großkunden der Telekom gehören die Targobank und die Allianz-Versicherung.

Das De-Mail-Gesetz sieht vor, dass sich Anwender zunächst eindeutig identifizieren und registrieren, bevor sie das Angebot nutzen können. Die Registrierung etwa mit dem Personalausweis erfolgt bei der Telekom in 750 Filialen oder in vielen Hermes-Paketshops. Im Anschluss wird das persönliche De-Mail-Konto freigeschaltet. Registrierung, Einrichtung und Empfang von De-Mails sind kostenlos.

Die zu United Internet gehörenden E-Mail-Anbieter GMX und Web.de starten ebenfalls zu Beginn der IFA die Vollregistrierung für De-Mail. Ab dem 31. August können sich alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland ihre persönliche De-Mail-Adresse aussuchen und sich für den Service identifizieren lassen. Die über eine Million vorregistrierten Nutzer haben in den nächsten Tagen die Möglichkeit, im De-Mail-Bereich ihres Postfachs mit der Identifikation zu beginnen. Das soll sowohl von zu Hause als auch vom Arbeitsplatz aus möglich sein – der Besuch einer Filiale zur Vorlage des Personalausweises ist somit nicht nötig.

Für Privatkunden der Telekom ist die De-Mail-Adresse nach dem Muster Vorname.Nachname1@t-online.de-mail.de aufgebaut. GMX und Web.de verwenden die Endungen @gmx.de-mail.de beziehungsweise @web.de-mail.de. Bei Unternehmen ist der Firmenname Bestandteil der Telekom-Adresse, also Vorname.Nachname@Firmenname.de-mail.de. Außerdem können Unternehmen Postfächer für Abteilungen einrichten, etwa Einkauf@Firmenname.de-mail.de.

Nach Schätzungen der Telekom könnte De-Mail bis 2018 29 Prozent der jährlich versendeten 17,5 Milliarden Briefe und 39 Prozent der jährlich 5,4 Milliarden Faxe ersetzen. Als Hauptvorteile nennt der Bonner Konzern den zeit- und ortsunabhängigen Versand sowie Kosteneinsparungen bei Porto, Papier und Druck.

De-Mail wurde auf Initiative des Bundesministeriums des Innern (BMI) gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden entwickelt. Ziel ist es, eine sichere E-Mail-Infrastruktur für Bürger, Unternehmen und Behörden zu etablieren. Das De-Mail-Gesetz ist am 3. Mai 2011 in Kraft getreten. Schon Anfang Oktober 2009 hatten die Telekom und United Internet gemeinsam einen Pilotversuch in Friedrichshafen am Bodensee gestartet, an dem 40 Vertreter aus Unternehmen und Verwaltung sowie über 1000 Privatkunden teilnahmen.

Redaktion

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  • DE-Mail -> "toll!",

    ein Eindruck ist der: alle finden's toll - d.h. alle die, die gar nicht wissen was DE-Mail eigentlich ist, welche Vorteile es womöglich hat, vor allem aber auch welche Risiken es birgt. Gerade die aber besorgten sich - typisch deutsch dienstbeflissen - "vorsichtshalber früh genug" die "eigene DE-Mail-Adresse", als gäbe es einen Ausverkauf. Was man damit tatsächlich anzustellen gedenkt, wissen die meisten bisher gar nicht.

    Die strikte Bindung aller "neuen" in Deutschland eingeführten Kryptotechnologien an einen kommerziellen Dienstleister als Monopol oder ein überschaubares Oligopol steht wider den Grundprinzipien des Internets wie dessen Erfolgsprinzipien und hat bisher - doch "sehr" erfolgreich - immer wieder in deren Mißerfolg geführt.

    Tatsächlich wäre die Anbieterbindung gar nicht nötig, wenn man nicht eh einen erweiterten Teil der Risiken wie verantwortungen auf den Anwender abgewälzt hätte - der ist mit DE-Mail nämlich verpflichtet, wie bei seinem "echten" Briefkasten, regelmäßig DE-Mail-Post abzuholen, andernfalls hat er halt Pech gehabt. Nur so aber konnte man die Anbieterbindung - und damit das Entgelt pro Mail (!!!) überhaupt irgendwie rechtfertigen...

    Man denke da bloß an diejenigen, denen mal der PC kaputtgeht oder deren Nachbar im Urlaub zwar die Post aus dem Briefkasten holt, der aber nicht an seine DE-Mail-Post gelangt usw.

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