Computer und Informationstechnologie revolutionieren unser Leben und unser Denken. Bei den Veränderungen geben die führenden IT-Unternehmen den Takt vor – Microsoft, Apple, IBM oder auch Samsung. Neben diesen globalen Herstellern mit den klingenden Namen konnten sich einige deutsche Unternehmen in der Computer-Weltliga einen vorderen Platz erobern. Wir stellen die zehn umsatzstärksten vor: Neun High-Tech-Konzerne, die Jahr für Jahr mehr als 1000 Millionen Euro Umsatz machen. Und eine Genossenschaft, die knapp unter der Eine-Milliarde-Euro-Marke liegt.
Platz eins – Siemens
Stellen wir den Größten an den Anfang – Siemens ist wichtigster Arbeitgeber in Deutschland und mit 73.515 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2011 unangefochten auf Platz eins unserer Rangliste. International steht Siemens damit vor Microsoft, liegt aber weit hinter IBM zurück. Doch anders als diese beiden Hersteller, die ausschließlich auf Informationstechnologie fokussieren, scheint Siemens mit seiner Vielfalt an Produkten nicht weniger zu sein als ein Rückgrat unserer modernen Welt.
Das Unternehmen sorgt dafür, dass der Strom erzeugt wird und fließt. Und alle Dinge, die an den Stromnetzen hängen, haben an irgendeiner Stelle ein Siemens Logo eingestanzt. Siemens Mitarbeiter bauen Atomkraftwerke, montieren Gasturbinen und Windräder in die Meere. Sie bauen Mobilfunkserver, steuern Starkstromleitungen, liefern ganze Fabriken und Produktionsanlagen. Wenn wir verreisen, nehmen wir unser Gepäck von einer Siemens Gepäckbeförderungsanlage. Die Lokomotive, die unseren Zug zieht, ist ein Siemensprodukt, vielleicht sogar der gesamte Eisenbahnzug in dem wir sitzen.
Dabei ist die Informationstechnologie ein entscheidender Bestandteil aller Produkte. Die Position ist so herausragend, dass Siemens das erste Unternehmen ist, für das Hacker einen eigenen Virus programmierten: Das Ziel von Stuxnet war es ausschließlich Siemens Anlagen anzugreifen und zu zerstören. Ein Alptraum – zeigte Stuxnet doch wie verwundbar Deutschlands IT-Rückgrat durch eine einseitige Siemens Ausrichtung sein könnte.
Platz zwei – Deutsche Telekom
Ähnlich staatstragend wie Siemens ist auch die Deutsche Telekom. Das Unternehmen verantwortet nicht weniger als die Kommunikation innerhalb von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Jedes Mal wenn wir telefonieren, wird unsere Stimme mit großer Sicherheit über das Netz – oder einen Teil des Netzes – der Deutschen Telekom übertragen. Und jede Mail, die wir verschicken, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit über das Netz oder wenigstens über einen Netzabschnitt der Deutschen Telekom transportiert.
Hohe Verantwortung geht einher mit einem gigantischen Umsatz – 58.700 Millionen Euro sind 2011 durch die Buchhaltung der Deutsche Telekom geflossen. In unserer Wertung belegt das Unternehmen einen sicheren zweiten Platz.
Und die große Verantwortung zieht auch eine starke Kontrolle nach sich. Die Anteilseigener des bundesdeutschen Kommunikationsbetreibers sind die Bundesrepublik Deutschland selbst sowie die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die Deutsche Telekom ist nicht nur wegen ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft ein bedeutender Besitz unseres Staates. Große Teile der zu erwartenden Telekom-Gewinne werden die Kassen des Finanzministers füllen. Immerhin hat die Deutsche Telekom erst Mitte August ihren Besitzern 70 Cent Dividende je Aktie versprochen.
Platz sieben – Finanz Informatik
Aber selbst Institutionen wie Siemens und Deutsche Telekom sind nicht so urdeutsch wie die Sparkassen Finanzgruppe. Ihre Filialen gehören zu deutschen Dörfern und Kleinstädten wie der mittelalterliche Marktplatz oder die Umgehung der Bundesstraße – in den Großstädten erwarten wir ihre Filialen und Geldautomaten an jeder Straßenecke. Sie sind Teil der deutschen Kultur und es gehörte zum Selbstverständnis vieler Großeltern, dass sie das erste Sparkassen Sparkonto für ihre Enkel eröffneten, wenn die noch in den Windeln lagen. Und die Sparkassen haben mit ihren Spareinlagen Deutschlands Umbau und Ausbau und Neuaufstellung finanziert und organisiert.
Hinter den Kulissen steuert eine zentrale, maschinelle Intelligenz die gesamte Sparkassen Finanzgruppe, sämtliche Niederlassungen und nahezu jeden Arbeitsplatz innerhalb der Organisation. Füllt ein Kunde eine Überweisung aus oder eröffnet er ein neues Konto wird dies als Datensatz durch die Server oder Großrechner der Finanz Informatik – dem IT-Dienstleister der Sparkassen Finanzgruppe – geschickt und dort verarbeitet. Rechenzentren und Dienstleistungen verhalfen der Finanz Informatik im Jahr 2010 zu 1.466 Millionen Euro Umsatz. Auf unserer Liste der größten deutschen Informatikanbieter steht das Unternehmen an siebter Stelle.
Platz fünf – Bertelsmann Arvato
Und ähnlich staatstragend wie die drei vorgestellten Unternehmen ist sicherlich nur noch ein weiterer Konzern rund um den Globus – die Bertelsmann Gruppe mit Sitz im ostwestfälischen Gütersloh. Während die Konzerntöchter Gruner + Jahr und die RTL-Gruppe jedem Deutschen im Fernseher oder am Kiosk täglich präsent sind, arbeitet die größte Einzelgesellschaft weitgehend unbeachtet und organisiert das Backoffice unserer Nation.
Arvato ist von unseren Top Ten der IT-Anbieter in Deutschland der Unbekannteste. Und wer das Unternehmen bis heute nicht kennt, wird es auch in Zukunft schwer zu fassen bekommen. Auf seiner Webseite beschreibt es sich selbst nebulös als “führender international agierender Outsourcing-Dienstleister” – dessen Angebote “umfassen sämtliche Services rund um die Erstellung und Distribution von Druckerzeugnissen und digitalen Speichermedien ebenso wie Datenmanagement, Customer Care, CRM-Dienstleistungen, Supply Chain Management, digitale Distribution, Finanzdienstleistungen, qualifizierte und individualisierte IT-Services sowie den Direktvertrieb von Medien”.
Anscheinend macht und kann Arvato alles was mit Computern zu machen ist. Dabei setzt der Weltkonzern aus Ostwestfalen im Jahr 2011 mit rund 60.000 Mitarbeitern stolze 5.357 Millionen Euro um und landet auf Platz fünf unserer IT-Unternehmenswertung.
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