AMD kündigt neuen Microserver von Seamicro an

AMD ist sich sicher, mit diesem neuen Angebot “Computing sowie Storage im Rechenzentrum entscheidend verändern” zu können.

Der Microserver SM15000 unterstützt wahlweise Intels Ivy-Bridge- oder AMDs Opteron-Prozessoren der Piledriver-Generation. Über das Storage-System Freedom Fabric lassen sich bis zu 5 Petabyte Speicher direkt anbinden lassen. Ansprechbar sind damit 1408 Festplatten beziehungsweise SSDs.

AMDs neuer SeaMicro Micro-Server SM15000. Quelle: Jack Clark

Das AMD-System verfügt über 64 Sockel für Opteron-Prozessoren mit jeweils 8 Rechenkernen, was sich zu 512 Cores addiert. Ihnen steht bis zu 4 TByte Arbeitsspeicher zur Seite. Die Intel-Variante nimmt bis zu 64 Quad-Core-Xeons der Generation Ivy Bridge auf, kommt damit auf bis zu 256 Cores und unterstützt 2 TByte DRAM.

Ein SeaMicro-System für Xeon E3-1260L (Sandy Bridge) ist sofort lieferbar, während die Microserver für Opteron / Xeon Ivy Bridge für den November angekündigt sind. Eine Einstiegskonfiguration mit 64 AMD Opteron und acht Festplatten soll 139.000 Dollar kosten.

Als wichtigste Neuerung stellte der frühere SeaMicro-CEO Andrew Feldman, heute als General Manager für die AMD-Gruppe Data Center Server Solutions verantwortlich, die direkte Anbindung an das Storage-System Freedom Fabric heraus.

“Historisch hat sich die Serverarchitektur auf den Prozessor ausgerichtet, während Storage und Networking nur Nachgedanken waren”, erklärte er. “Aber die Cloud- und Big-Data-Kunden haben zunehmend nach einer Lösung verlangt, die Storage, Networking sowie Computing teilen und eine Balance herstellen.”

Im herkömmlichen Server sei Storage jeweils nur einem einzelnen Prozessor zugeordnet, verursache damit große Nachteile und erfordere kostspielige zusätzliche Netzwerkausrüstung. “AMDs Server SeaMicro SM15000 erlaubt es Unternehmen erstmals, große Mengen Storage mit Hunderten effizienter Rechenknoten zu teilen, und das in einem ungewöhnlich verdichteten Formfaktor. Wir glauben, das wird die Landschaft im Rechenzentrum entscheidend verändern.”

AMD hatte die Übernahme des für seine besonders energieeffizienten Microserver bekannten Herstellers SeaMicro im Februar angekündigt. Bis dahin hatte SeaMicro in seinen Produkten ausschließlich Atom- und Xeon-Prozessoren des AMD-Konkurrenten Intel eingesetzt. Schon wenig später kündigte AMD jedoch an, im zweiten Halbjahr 2012 die erste Lösung anzubieten, die “auf AMD-Opteron-Prozessoren basiert und Technologie von AMD sowie SeaMicro kombiniert”.

Die Akquisition wurde als aggressiver und wohlüberlegter Schachzug gesehen. Oppenheimer-Analyst Rick Shafer beschrieb das Abkommen als “eine potenzielle Bedrohung für Intels Dominanz im Servergeschäft”. Microserver machen zwar nach Intels Angaben derzeit nur etwa ein bis zwei Prozent aller verkauften Server aus, aber Intel selbst erwartet eine Zunahme dieser Kategorie auf etwa zehn Prozent des Servermarktes. Dieses Wachstum sei durch die zunehmende Nachfrage moderner Rechenzentren nach Computing-Systemen mit geringem Energiebedarf zu erwarten.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Redaktion

Recent Posts

Deutsches KI-Startup Brain4Data statt digitalen Assistenten für KMU mit genKI-Funktionen aus

Fred, der KI-gesteuerte digitale Assistent, nutzt den Generative AI Service der OCI und die Oracle…

6 Stunden ago

Malware-Ranking März: FakeUpdates dominiert in Deutschland

Cyberkriminelle verstärken Angriffe mit FakeUpdates und RansomHub als Schlüsselwerkzeuge.

12 Stunden ago

Künstliche Intelligenz als Gamechanger

"Der wahre Mehrwert von KI entsteht durch die Integration unternehmenseigener Daten", sagt Mike Sicilia von…

3 Tagen ago

Verbrechensabwehr mit KI

Autonom agierende Agenten werden Sicherheitsteams bei der Angriffsabwehr unterstützen, sagt Zac Warren von Tanium.

5 Tagen ago

Schwedens Bargeld-Comeback: Ein unerwarteter Kurswechsel

Schweden hat in seiner Entwicklung hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft einen überraschenden Rückzieher gemacht. Diese…

5 Tagen ago

Open Source und KI: Passt das zusammen?

"Uns geht es vielmehr darum aufzuzeigen, wie Open-Source-KI realisierbar ist", sagt Jan Wildeboer von Red…

6 Tagen ago