Microsoft veröffentlicht Behelfs-Patch für Zero-Day-Lücke im Internet Explorer

Dass neben dem BSI auch Microsoft vor einem Sicherheitslech im Browser Internet Explorer der Versionen 6, 7, 8 und 9 warnt, hat gewissen Seltenheitswert. Jetzt liefert Microsoft so etwas wie ein Pflaster, das aber mit Umsicht aufgetragen werden muss. Richtig verbunden werden soll die Verwundbarkeit aber erst am Freitag.

Microsoft hat wie angekündigt ein Fix-it-Tool für die seit dem Wochenende bekannte Zero-Day-Lücke in Internet Explorer veröffentlicht. Es soll verhindern, dass Angreifer die Schwachstelle ausnutzen können, solange kein vollwertiges Update zur Verfügung steht. Das hat der Softwarekonzern aber schon für Freitag versprochen.

Die Behelfslösung steht für Internet Explorer 6, 7, 8 und 9 zur Verfügung. Nach Unternehmensangaben unterbindet sie einen Speicherfehler, der über die Funktion “ExecCommand” in Internet Explorer ausgelöst werden kann. Der eigentliche Fehler stecke im Modul MSHTML. Das Fix-it-Tool verändere die Datei “MSHTML.dll” so, dass der Speicherfehler nicht mehr ausgenutzt werden könne.

Microsoft weist ausdrücklich darauf hin, dass der Workaround nur funktioniert, wenn alle verfügbaren Sicherheitsupdates für Internet Explorer installiert wurden. Außerdem werde der Fix unter Windows 64-Bit nur auf die 32-Bit-Version des Internet Explorer angewendet. Ein Neustart sei nach Installation des Tools nicht erforderlich.

“Diesen Freitag, 21. September, werden wir per Windows Update sowie über unsere anderen Kanäle ein kumulatives Update für Internet Explorer veröffentlichen”, schreibt Yunsun Wee, Direktor für Trustworthy Computing, im Blog des Microsoft Security Response Center. “Wir empfehlen, das Update so schnell wie möglich zu installieren.” Der Patch werde nicht nur die Zero-Day-Lücke, sondern auch vier weitere, ebenfalls als kritisch eingestufte Fehler beseitigen.

Die Anfälligkeit wird bereits aktiv ausgenutzt. Hacker verbreiten darüber einen Trojaner namens “Poison Ivy”. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stuft die Lücke als so gefährlich ein, dass es vorübergehend zur Nutzung alternativer Browser wie Mozilla Firefox, Google Chrome oder Opera rät.

[mit Material von Stefan Beiersmann, News.com]

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