Das “Open Compute Project” wurde ursprünglich von Facebook ins Leben gerufen und erfährt nun auch Rückendeckung von Red Hat. Die neue Version des Open Compute Project beschreibt die neuen Spezifikationen als Evolution des ersten freien Rechenzentrums-Aufbau-Projektes nach Open-Source-Regeln.
Inzwischen ist demnach ein RZ-Design auch mit einer einzigen Rack-Reihe möglich, ja sogar erwünscht. Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius sind in einem Server-Zentrum inzwischen erlaubt, wenn die Hardware-Bestandteile darauf ausgerichtet sind. Und Netzwerk-Switches dürfen nun in verschiedenen Konfigurationen angebracht werden und sind nicht mehr nur über der obersten Stromzufuhr möglich.
Und als Rack-Größen sind nicht mehr nur die traditionellen 19-Zoll-Serverschränke Teil des Standards: Die „Open Compute“-Einheiten sind 21 Zoll breit und passen so noch immer in die bei Großrechenzentren verbreiteten 24-Zoll-Einheiten.
Die Höheneinheiten-Messung gibt sogar größere Werte vor als die bisher üblichen. Statt nur 44,75mm dürfen Geräte einer Höheneinheit jetzt 48mm hoch sein. Um beim Kauf Verwechslungen zu vermeiden, wird die Höhe nicht mehr “U” für Unit sondern “OpenU” genannt. Die in Deutschland übliche Bezeichnung “HE” müsste demnach in “OpenE” umgetauft werden.
Der neue Rack-Standard genehmigt einem Rack bis zu 10 solcher OpenU-Einheiten Höhe. Was weiter emporrage müsse genauer auf seine Stabilität geprüft werden.
Das bisherige 19-Zoll-Design habe seinen Ursprung noch in der Zeit der Eisenbahnkonstruktion, sei später von der Musikindustrie aufgegriffen worden und noch bis ins IT-Business weitergetragen worden, heißt es auf den Projektseiten des Open Compute Project. Der neue OpenRack-Standard sei der erste, der davon abweiche, weil die Breite von 537 mm (21 Zoll) bessere Luftzirkulation, höhere Energie-Effizienz und mehr Platz für IT-Geräte statt für Metallkonstruktionen zulasse.
Das gesamte OpenRack selbst ist 600 mm breit, womit es in die üblichen Stellplätze für 19-Zoll-Racks passt. Das erste Rechenzentrum nach den Open-Compute-Standards baute Facebook vergangenes Jahr in Oregon, USA. Zu dieser Zeit galt es als das weltweit effizienteste, weil es 38 Prozent weniger Energie verbrauchte und 24 Prozent preiswerter im Betrieb war.
Seinerzeit regnete es Applaus – nur Greenpeace fand, das sei nicht genug. Die neuen Vorgaben des offenen Projektes zeigen, welche Ziele Initiator Facebook für die eigenen Rechenzentren. Wer nach diesen Regeln das firmeneigene Server-Zentrum effizienter gestalten will, kann die Spezifikation, die mechanischen Daten zum Rack, Infos zur Stromverteilung im Rack und das Design-Guideherunterladen.
[mit Material von Manfred Kohlen, ITespresso.de]
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