Facebook-Börsengang löst Klagewelle aus
Der Börsengang im Mai hat für Facebook und IPO-Partner Morgan Stanley massive juristische Folgen. Inzwischen müssen sich die Firmen mit rund 50 Klagen auseinandersetzen. Beide Firmen sollen wichtige Informationen zurückgehalten haben.
Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Anwälte, die sich mit den Fällen beschäftigen. Darüber hinaus sollen Finanzfirmen und Aktienhändlern, die ihre Kunden zum Kauf von Facebook-Aktien gedrängt haben, von einigen Käufern Schiedsgerichtsverfahren drohen.
Viele der Klagen seien gegen Facebook und die Investmentbank Morgan Stanley gerichtet, heißt es in dem Bericht des WSJ, das die Gelegenheit hatte, einige der Beschwerden durchzusehen. Beide Parteien sollen Investoren nicht ausreichend darüber informiert haben, wie sich die mobile Nutzung des Sozialen Netzwerks auf seine finanzielle Situation auswirken kann.
Hintergrund ist, dass Facebook bisher nicht in der Lage ist, mit der Nutzung seiner mobilen Produkte entsprechende Werbeeinnahmen zu realisieren. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Mitglieder, die unterwegs mit Smartphone und Tablet auf Facebook zugreifen, stetig zu.
Anfang der Woche kündigte Facebook eine Partnerschaft mit Bango an, was es dem Unternehmen ermöglicht, Leistungen über Mobilfunkrechnungen seiner Nutzer abzurechnen. Facebook-CEO Mark Zuckerberg betonte zudem kürzlich, dass Facebook inzwischen besser auf den Mobilbereich ausgerichtet sei.
Facebook war im Mai mit großen Erwartungen an die Börse gegangen. Nach leichten Zuwächsen zu Handelsbeginn pendelte sich der Kurs der Aktie am Ende des ersten Tages beim Ausgabepreis ein. Seitdem ging es mit dem Papier kontinuierlich abwärts. Gestern schloss die Aktie bei 20,62 Dollar.
Die Klagewelle gegen Facebook begann schon wenige Tage nach dem IPO (Initial Public Offering) mit dem Vorwurf, Facebook habe bedeutende Informationen für potenzielle Anleger zurückgehalten. Das Unternehmen wies die Vorwürfe stets als “haltlos” zurück. Es betonte, es habe innerhalb der rechtlichen Vorgaben gehandelt. Morgan Stanley beteuerte ebenfalls, es habe sich stets rechtlich korrekt verhalten.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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