Nach Kritik an Windows 8: Intel rudert zurück
Intel hat zu Medienberichten Stellung genommen, wonach CEO Paul Otellini Windows 8 als unfertig bezeichnet haben soll. In einer offiziellen Mitteilung bezeichnet CEO Paul Otellini das Betriebssystem nun “als eines der besten Dinge, die Intel je passiert sind”.
Ausgelöst hatte den Wirbel ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Otellini Windows 8 auf einer internen Veranstaltung als noch nicht fertig und fehlerhaft bezeichnet hatte. In einer Mitteilung nennt Intel den Bericht jetzt “unbegründet”.
Bloomberg zufolge soll Otellini vor Mitarbeitern in Taiwan gesagt haben, Windows 8 sei noch nicht fertig und fehlerhaft. Das Betriebssystem zu veröffentlichen sei aber trotzdem der richtige Schritt. Intel müsse Microsoft und die wichtigsten PC-Hersteller während des Weihnachtsgeschäfts im Kampf gegen Apple unterstützen.
Intels jetzige Stellungnahme lässt allerdings einige Fragen offen. Unter anderem wird der von Bloomberg zitierten Aussage Otellinis nicht ausdrücklich widersprochen. Stattdessen geht Intel in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit Microsoft und die in die Entwicklung von Windows 8 geflossene Arbeit ein.
“Intel, Microsoft und unsere Partner haben bei Tests und Prüfungen eng zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die fast 200 Intel-basierten Designs, die ab Oktober zur Verfügung stehen werden, ein qualitativ hochwertiges Erlebnis bieten”, schreibt Intel. Windows 8 bringe das Touchscreen-Interface in den Massenmarkt. Es sei auch für Ultrabooks, Tablets und Hybrid-Notebooks von großer Bedeutung.
Das fehlende klare Dementi von Intel ist möglicherweise ein Zeichen dafür, dass die langjährige Partnerschaft zwischen Microsoft und dem Chip-Riesen Risse bekommen hat. Ein Auslöser dafür könnte Microsofts Ankündigung gewesen sein, mit Windows 8 erstmals auch eine Version seines Desktop-Betriebssystems für ARM-Prozessoren auf den Markt zu bringen.
CPUs, die auf Designs des britischen Unternehmens basieren, werden nicht von Intel hergestellt, sondern von Firmen wie Qualcomm, Nvidia und Texas Instruments. Sie sind in der Regel auch deutlich energieeffizienter als Prozessoren von Intel, weswegen sie fast alle mobilen Geräte antreiben, darunter auch Apples iPhone und iPad.
Sollte Windows 8 erfolgreich sein, wird auch Intel davon profitieren. Zumal das Betriebssystem dem Chiphersteller auch dabei helfen kann, im wichtigen Tablet-Markt weiter Fuß zu fassen. Intel arbeitet nach eigenen Angaben mit seinen Partnern an 20 Tablet-Modellen mit Windows 8. Für diese Woche hat das Unternehmen ein Event angekündigt, um zusammen mit Samsung und HP einige dieser Geräte der Öffentlichkeit zu präsentieren.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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