Kontaktiert man IT-Leiter von Unternehmen in Deutschland, wird mittlerweile nur noch von jedem zehnten Verantwortlichen abgewunken, wenn es um den Einsatz von Smartphones geht. In der Regel werden diese Geräte bereits für Unternehmenszwecke genutzt. Dabei ist der Einsatz in vielen Unternehmen nicht mehr rein auf das Top-Management begrenzt. Vielmehr hat mehr als die Hälfte der Unternehmen bereits mehr als 100 Smartphones in Anwendung. Auch neuartige Tablets werden bereits in über der Hälfte der Unternehmen genutzt, wenn auch nicht immer großflächig im Unternehmen ausgerollt. Unternehmen haben also bereits weitreichend in diese Endgeräte investiert, wie die von RAAD Research in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Accenture, HP und SAP durchgeführte Studie „On Air or on Duty – Mobile Strategien 2012“ zeigt.
In der Regel werden dabei zunächst Standardfunktionalitäten wie Telefonie, Mail, Kontakte und Kalender genutzt; Funktionen, die vor allem die Erreichbarkeit und damit ggf. die Entscheidungsfindung auch vielreisender Manager verbessern. Dazu kommen viele kleine Helferlein, die in Form von Apps den Alltag erleichtern – momentan noch vermehrt im privaten Bereich. Dr. Cristian Wieland, Managing Director bei RAAD Research illustriert die Bedeutung dieser kleinen smarten Applikationen mit einem Vergleich: „Seit Vorstellung des iPhones von Apple wurden mehr als 100 Milliarden Apps gekauft, heruntergeladen und implementiert. Zum Vergleich: McDonnalds hat 46 Jahre benötigt, um weltweit die gleiche Menge Hamburger zu verkaufen. Allerdings sind Applikationen, mit Fokus auf rein geschäftlicher Nutzung, bisher noch in der Minderzahl.“
Hier sind Anbieter von Softwarelösungen und Dienstleister gefragt, Ihre Angebote auch auf ein Mobile-Szenario anzupassen. On-Premise-Lösungen eins zu eins auf das Device zu übertragen, ist für Emanuel Koch, Mobile Specialist bei RAAD Research, dabei kein empfehlenswerter Weg: „Was uns die neuen Endgeräte und der Erfolg der Apps deutlich aufzeigen, ist, dass es bei einer effektiven Mobile-Nutzung immer um eine Reduzierung der Komplexität geht. Bekannte Software-Applikationen müssen aufgebrochen werden, um dem Mitarbeiter nur die Dinge an die Hand zu geben, die er unterwegs auch wirklich sinnvoll nutzen kann.“ Zu erarbeiten, welches die wesentlichen Prozesse sind, ist dabei eine der großen Herausforderungen für die Anwender, Anbieter und Dienstleister, bietet dabei aber gleichzeitig die größte Chance für eine viel weitergehende Mobilisierung von Managern und Mitarbeitern als dies in der Vergangenheit möglich war, erläutert Koch.
Welche Bereiche nunmehr tatsächlich auch prioritär von den Unternehmen zur Mobilisierung der Mitarbeiter angegangen werden, sollte ebenfalls im Rahmen der Studie untersucht werden. Dazu wurden die IT-Leiter befragt, für welche mobilen Applikationen auf Smartphones bzw. Tablets ein zusätzlicher Geschäftsnutzen gesehen wird bzw. ob bereits eine Umsetzung oder konkrete Planung vorliegt.
Klassischer und erster Anwendungsfall für die Unternehmen ist dabei der mobile Außendienst. Nur ein gutes Drittel der befragten Unternehmen sieht für eine Nutzung mobiler Applikationen in diesem Bereich keinen Nutzen für das eigene Geschäft. Da die Befragung über alle Branchen durchgeführt wurde, ist davon auszugehen, dass der Anteil in der relevanten Zielgruppe mit Außendienst noch höher liegt. Schon bei 30 Prozent der Unternehmen werden mobile Applikationen zur Vertriebsunterstützung im mobilen Außendienst, also Szenarien wie Akquiseinformationen, Besuchsberichte, Potentiallisten, Wiedervorlagen, Angebote oder Kundeninfos aktiv eingesetzt. Planungen gibt es bei acht Prozent der Unternehmen und die weiteren gut 22 Prozent sehen den Geschäftsnutzen im Vertriebsszenario, ohne bisher konkret investieren zu wollen. Auch mobile Servicemitarbeiter werden vergleichsweise häufig unterstützt (22 Prozent). Da dies für einen geringeren Teil der Unternehmen wirklich relevant ist (nicht alle verfügen über Mitarbeiter mit Serviceangeboten beim Kunden), wird der Geschäftsnutzen hier insgesamt von weniger Unternehmen gesehen. Emanuel Koch führt aus: „Damit zeigt sich, dass die primäre Gruppe der Adressaten mobiler Szenarien in den Unternehmen solche sind, die häufig unterwegs sind. Wichtig hierbei ist, dass diese nicht ihr komplettes CRM mit ‚rumschleppen‘ wollen, vielmehr geht es auch innerhalb dieser Szenarien darum, einzelne Prozesse auszuwählen, die unterwegs sinnvoll und hilfreich sein können.“
Die nächste Fokusgruppe, die insbesondere ob ihrer exponierten Stellung im Unternehmen das Thema Mobility vorantreibt, sind Manager und Führungskräfte im Unternehmen. Das Bedürfnis von Führungskräften, zu jeder Zeit und an jedem Ort Transparenz über den Status des Unternehmens oder der Abteilung zu haben, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Bei 23 Prozent der Unternehmen existieren mobile BI-Szenarien. Hier ist mit 14 Prozent auch die höchste Planungsquote unter den Applikationsthemen zu finden. Weitere 22 Prozent sehen hierin einen Geschäftsnutzen. Bei 39 Prozent der Unternehmen ist dies allerdings noch nicht auf der Agenda. Begründet ist dies vor allem darin, dass auch viele größere Unternehmen heute weder über eine ausformulierte BI-Strategie, noch über eine BI-Landschaft, die mehr als ein Standardreporting abbildet, verfügen.
Ferner ist die Unterstützung der Entscheidungsfähigkeit von vielreisenden Managern eine Herausforderung in Unternehmen. Unter dem Themenblock Managerfreigaben (ERP-Workflow) sind Szenarien wie Rechnungsfreigaben oder Bestellanforderungen zusammengefasst, die eine Anbindung an das ERP-Backend erfordern. Etwa ein Viertel der Unternehmen sehen einen Geschäftsnutzen hierin, 18 Prozent haben solche Szenarien im Einsatz und weitere 10 Prozent planen dies zumindest. Dadurch können Entscheidungsverzögerungen durch die Abwesenheit von Managern verringert und damit die Agilität des Unternehmens gestärkt werden.
Der letzte Aspekt betrifft vor allem die Mobilisierung der Mitarbeiter anhand von Employee Selfservices, die Mitarbeiteranforderungen wie Reisekostenabrechnung oder Urlaubsanträge mobil unterstützen. Diese sind noch relativ wenig ausgeprägt und auch der Geschäftsnutzen wird vergleichsweise seltener gesehen. Dies liegt zum Einen an der aktuellen Erfahrungswelt, in der sich IT-Manager häufig die wirklich automatisierte Integration nicht immer vorstellen
können, zum Anderen daran, dass die Unternehmen ganz klar nach schnellem Impact auf das Business planen.
Damit zeigt die Studie deutlich, dass die Frage nach der optimalen mobilen Unterstützung entscheidender Bereiche in den Unternehmen gärt und mehr und mehr in konkrete Planung und Budgets für mobile Szenarien umgemünzt wird. Der Fokus wird dabei auf den Bereichen liegen, die am schnellsten einen Nutzen versprechen, aus RAAD Research-Sicht dort aber nicht Halt machen. Vielmehr werden aktuelle Entwicklungen im Stellenmarkt eine weitergehende Mobilisierung aller Mitarbeiter vorantreiben, um Anforderung wie Work-Life-Balance und die gestiegenen Ansprüche der „digital natives“ unter einen Hut zu bringen.
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