Samsung will so auch seinen Musikdienst Music Hub ausbauen, berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf Kang Tae-jin, Senior Vice President von Samsungs Media Solution Center. In drei Jahren will der koreanische Handyhersteller so zu einem der vier größten Musikverkäufer weltweit aufsteigen.
“Wir erhalten von oben die Nachricht, die Software-Kompatibilität zu verbessern und, wenn notwendig, lieber zu kaufen, statt zu entwickeln”, sagte Kang gegenüber Reuters. Samsung wolle mit Software den Verkauf von Hardware fördern und nicht unbedingt direkt Geld verdienen. “Wir haben uns gedacht, es ist besser unser eigenes Softwaregeschäft zu starten, um unsere Produkte besser vermarkten zu können.”
Im Mai hatte Samsung das US-Unternehmen mSpot gekauft, um sein Angebot an cloudbasierten Unterhaltungsdiensten – etwa Musik, Video und Radio – auf seinen Geräten auszubauen. Samsung habe aus der Übernahme seinen eigenen Dienst Music Hub entwickelt, den es gegen Apples iTunes, Amazons Cloud Player und Googles Android Music Player positioniere, heißt es weiter in dem Bericht.
“Wir möchten Music Hub innerhalb von drei Jahren in Bezug auf Umsatz und Nutzerzahlen zu einem der vier größten Musikdienste weltweit aufbauen”, ergänzte Kang. “Um den Zeitraum abzukürzen, sind wir bereit, mehr Akquisitionen zu tätigen.” Kang nannte aber keine möglichen Übernahmekandidaten. Da das mobile Geschäft für Samsung sehr gut laufe, habe sein Unternehmen aber “die Taschen voller Geld” für Einkäufe.
Es sei zwar sehr wichtig, Music Hub auf den Galaxy-Produkten vorzuinstallieren, Samsung wolle aber mehr tun, um den Dienst zu bewerben, sagte der Manager. Unter anderem seien Werbeaktionen wie kostenlose Tests und gratis Musikalben geplant. “Wir bereiten für Anfang kommenden Jahres neue Angebote vor. Damit werden die Nutzer feststellen, dass Samsung auch bei Software gut ist.”
Die Canalys-Analystin Jessica Kwee hält Samsungs Entscheidung für einen “notwendigen Schritt”. Der koreanische Handyhersteller müsse sich über die Hardware hinaus von seinen Konkurrenten absetzen. “Es kann mit Inhalten seine Kunden weiter an sich binden, auch wenn es nicht einfach ist, Inhalte wie Musik in allen Ländern anzubieten.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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