Oracle bohrt Solaris für die Cloud auf

Oracle hat mit der Cloud noch einiges vor. Es will sich als gesamt-Anbieter etablieren, der von der Hardware bis hin zur Applikation alles abdecken kann. Allerdings ist es nach wie vor fraglich, ob Oracle außerhalb des – zugegebenermaßen sehr großen – Kundenstammes damit neue Märkte und Anwender erobern kann.

Doch um dieses Ziel zu erreichen hat Oracle auf der OpenWorld die 2012 immerhin 50.000 Besucher zählte, zahlreiche neue Angebote vorgestellt. So hat Oracle anwendunsseitig sieben neue Cloud-Dienste und passend dazu ein neues Partnerprogramm vorgestellt. Neu sind die Cloud-Lösungen etwa für das Planning und Budgetierung, für Data und Insights, für Entwickler, einen Messaging-Service, der die Kommunikation zwischen Anwendungen abdeckt und ein Storage-Service. Bei der Infrastruktur hat Oracle zudem eine neue Version des Engineered Systems, der Oracle Elastic Cloud vorgestellt. Neu ist neben vielen weiteren Produkten auch die Exalytics In-Memory-Machine Software vorgestellt.

Und natürlich hat auch Solaris, das Oracle mit Sun Microsystems 2010 übernommen hat, jetzt neue Funktionen bekommen, die das Betriebssystem für den Einsatz in der Cloud fit macht. Und das ist wichtig, den Oracle packt das Betriebssystem, das neben HP-UX und Aix eines der letzten Unix-Systeme auf dem Markt ist, nicht nur auf die eigenen SPARC-Server, sondern betreibt damit auch zahlreiche Engineered Systems, wie zum Beispiel die Exadata Database Machine oder das bereits erwähnte Exalogic Elastic Cloud System.

Schon mit der Version 11 hatte Oracle vor rund einem Jahr einige neue Funktionen für die Cloud vorgestellt. Mit der Aktualisierung auf 11.1 treibt Oracle diese Strategie weiter voran.

Das Betriebssystem eigne sich als Grundlage für unternehmensweite Projekte für Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) sowie Software as a Service (SaaS). Solaris 11.1 übernimmt zudem Funktionen aus der Netzwerk-Hardware in die Software, was vor allem in Cloud-Installationen mehr Leistung bietet. Solaris kann nun auch über Ethernet-Netzwerkkarten sowohl Workloads sowohl aus dem Netzwerk wie auch für das Storage verwalten. Damit lässt sich die Anschaffung von zusätzlichen Karten minimieren. Ebenfalls neu ist Edge Virtual Bridging, über das sich VLANs, also virtuelle Local Area Networks schneller aufsetzen lassen als bisher.

Zum ersten Mal unterstützt Solaris in der Version 11.1 das Federated File System, das sich durch offene Standards auszeichnet. Es bietet einen einheitlichen Namespace, in dem sich verschiedene Storage-Systeme über ein Network File System zusammenschließen lassen. Dateien können so auch über verschiedene Regionen und verschiedene Hardware-Plattformen als eine Einheit adressiert werden.

Mehr Leistung bringt jetzt Solaris Zone. Damit können verschiedene Workloads in jeweils isolierten Umgebungen auf einer physikalischen Maschine betrieben werden. Laut Oracle soll die Performance in Zone um den Faktor vier höher liegen. Auch die Skalierbarkeit hat Oracle verbessert, so sind jetzt mehrere Tausend Prozessoren möglich und die neue Version unterstützt bis zu 32 TB RAM. Leistungs-Engpässe lassen sich jetzt schnell über Solaris DTrace identifizieren.

Verbessert hat Oracle auch die Lock-Latency des Oracle Real Application Clusters. Diese Latency hat Oracle um 17 Prozent gesenkt, indem es das Lock Management in den Oracle Solaris Kernel ausgelagert hat. Wird das Datenbank-SGA verändert, ist jetzt kein Neustart mehr nötig. SGA steht für Shared Global Area und ist eine Technologie, die das Teilen von Memory möglich macht.

Beim Thema Compliance hat Oracle das neue Berichts-Tool OpenSCAP eingeführt, das auch den neuen Anforderungen der Zahlungskarten-Industrie genügt. Der Audit Vault sammelt sämtliche Compliance-Berichte für die gesamte Datenbank-Plattform.

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Redaktion

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