Erst vor wenigen Tagen machte die Telekom Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die schwächelnde US-Tochter T-Mobile USA mit dem kleineren Konkurrenten MetroPCS fusionieren werde. Nun berichtet das Handelsblatt, dass die Deutsche Telekom statt Gewinne zu erwirtschaften, mindestens 4,4 Milliarden Euro minus verkraften muss. Unter ungünstigen Umständen könnte die Telekom sogar einen Verlust von 5,5 Milliarden hinnehmen müssen.
Als Grund nennen die Finanzexperten des Handelsblattes Abschreibungen auf die US-Tochter in Milliardenhöhe. Zwischen 7 und 8 Milliarden Euro, so der Konzern werde sich die Wertberichtigung belaufen, heißt es von dem Bonner Konzern. Damit wäre der von den Analysten prognostizierte Gewinn von 2,6 Milliarden Euro für das Jahr 2012 aufgezehrt.
Zu der Abschreibung kommt es, weil die Telekom bislang einen höheren Wert für die US-Tochter angenommen hatte. Im Zuge der geplanten Fusion zeigt sich jetzt aber, dass T-Mobile offenbar deutlich weniger wert ist.
So führt die Telekom die US-Tochter bislang mit einem Wert von insgesamt rund 20 Milliarden Euro in den Büchern. MetroPCS jedoch hatte jedoch lediglich einen Wert von 12 Milliarden Euro akzeptiert. Weil die Telekom jedoch eine Schuldverschreibung in die Fusion einbringen will, muss sie jetzt den Buchwert nach unten korrigieren.
Das ist für das US-Geschäft des Bonner Konzerns allerdings leider nichts Neues. Denn mit Abschreibungen auf das US-Geschäft hält die Telekom sogar den Rekord für den höchsten Verlust eines deutschen Unternehmens. Im Jahr 2000 hat die Telekom das Mobilfunkgeschäft von Voicestream für 39 Milliarden Euro übernommen und darauf die Tochter T-Mobile USA aufgebaut. Bereits im Geschäftsjahr 2002 musste die Telekom allerdings hier 24,6 Milliarden Euro abschreiben. Und im Geschäftsjahr 2011 musste die Telekom den Wert der US-Tochter noch einmal um 2,3 Milliarden Euro nach unten korrigieren.
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