Deutsche ITK-Firmen steigern Umsatz im dritten Quartal

Der Anteil der IT- und Telekommunikationsunternehmen, die von fallenden Umsätzen berichten, ist jedoch von 13 auf 21 Prozent gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage des Branchenverbands Bitkom hervor, die quartalsweise unter Mitgliedern und weiteren ITK-Unternehmen durchgeführt wird.

“Die Schuldenkrise in Europa und die angespannte Lage auf den Finanzmärkten gehen auch an den ITK-Märkten nicht spurlos vorüber, allerdings bleibt die Branche verglichen mit der Gesamtwirtschaft auffallend stabil”, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Besonders gut liefen die Geschäfte bei Anbietern von IT-Dienstleistungen (76 Prozent melden Umsatzsteigerungen) und Software (79 Prozent). Sie profitierten unter anderem von neuen Technologien wie Cloud Computing und der steigenden Nachfrage nach mobilen Anwendungen für Smartphones und Tablets. Die Hersteller von Hardware und Kommunikationstechnik seien dagegen skeptischer.

Der Bitkom-Branchenindex liegt aktuell bei 44 Punkten. Er errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Quartal. Zu Jahresbeginn lag er noch bei 63 Punkten.

Das Gesamtjahr werde laut Bitkom für die große Mehrheit der deutschen Hightech-Unternehmen erfolgreich verlaufen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) gehen der Umfrage zufolge von steigenden Umsätzen aus, weniger als jedes fünfte (19 Prozent) erwartet einen Umsatzrückgang. Entsprechend positiv sind die Aussichten für den Arbeitsmarkt. Etwa jede zweite ITK-Firma (53 Prozent) wird in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen, 16 Prozent gehen von einem Stellenabbau aus. In der Softwarebranche ist das Wachstum am größten: 69 Prozent erwarten Neueinstellungen, nur acht Prozent Personalabbau.

Größtes Hindernis für Personalaufstockungen bleibt nach Ansicht des Bitkom die Fachkräftesituation: 57 Prozent der Unternehmen leiden nach eigenen Angaben darunter, für offene Stellen keine geeigneten Bewerber zu finden. Das sind etwas weniger als noch im zweiten Quartal, als der Anteil 63 Prozent betrug.

Zugenommen hat demgegenüber die Unzufriedenheit mit der Politik. 43 Prozent der ITK-Unternehmen fühlen sich durch die politischen Rahmenbedingungen in ihren Geschäften behindert, zu Jahresbeginn waren es erst 32 Prozent. Und auch die Finanzierungssituation hat sich verschlechtert: 18 Prozent der Unternehmen klagen über einen schwierigeren Zugang zu Krediten, doppelt so viele wie noch Anfang des Jahres (9 Prozent).

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Redaktion

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