In einer der weltweit größten Erhebungen für Investitionen in Rechenzentren – dem Datacenter Census 2012 – hat das Marktforschungsinstitut DatacenterDynamics jetzt deutliches Wachstum bei Rechenzentren festgestellt und für das nächste Jahr prognostiziert.

Der Großteil dieses Wachstums allerdings findet nicht in den westlichen Nationen statt, sondern in Schwällenländern im asiatischen Raum sowie in Lateinamerika.
Daneben ist es aber auch der Energieverbrauch, der die Betreiber zu Investitionen anregt. Denn zum einen steigt der Bedarf an Energie, um die Rechenzentren zu betreiben, zum anderen investieren viele Betreiber gerade in diesem Segment, in dem sie in Lösungen für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und in Schaltungen, Verteilerlösungen oder Generatoren investieren.

Auch bei der Sicherheit und für die Brandbekämpfung wird wie auch bei Kühlung und Klimatisierung nachgerüstet. Hohe Investitionen sehen die Marktforscher auch in dem Bereich Data Center Infrastructure Management (DCIM) und damit verbundene Dienstleistungen. Hier werden im Jahr 2012 wohl rund 49 Milliarden Dollar weltweit ausgegeben.

Immer häufiger nehmen die Unternehmen laut dem Datacenter-Zensus für den Rechenzentrumsbetrieb auch Outsourcing-Partner ins Boot. Besonders häuft etwa in Form von Colocation.

Insgesamt belaufen sich die weltweiten Investitionen in Rechenzentrumstechnolgie und –Dienstleistungen im Jahr 2012 auf 105 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor waren es noch rund 86 Milliarden Dollar, das entspricht einer Zunahme von 22,1 Prozent.

“Unsere Prognose für das Jahr 2013 zeigt ein langsameres Wachstum, aber immer noch eine sehr gesundes Wachstum von 14,5 Prozent gegenüber 2012”, so Nicola Hayes, Geschäftsführer DCD Intelligence. Rund 15 Milliarden Dollar werden 2013 zusätzlich ausgegeben. Damit hätte der Datenzentrumsmarkt ein Volumen von geschätzten 120 Milliarden Dollar. Der größte Anstieg mit weltweit 22,5 Prozent Wachstum von 2011 bis 2012 fand in den Branchen Facility Management (FM) sowie Maschinenbau und Elektrotechnik (M & E) statt.

Langsamer verläuft das Wachstum im Bereich IT-Ausstattung, hier sind sogenannte “aktive” Geräte wie Server, Storage, Switches und Router erfasst. Hier steigen die Ausgaben um 16,7 Prozent von 30 auf 35 Milliarden Dollar. DCD geht auch 2013 hier von einem gesunden Wachstum aus, allerdings werde das im nächsten Jahr ebenfalls etwas flacher als 2012 ausfallen.

“Ein Großteil der Erhöhung der Investitionen im Sektor IT-Ausstattung werden durch das Wachstum in weniger entwickelten Märkten getrieben – obwohl wir auch weiterhin gewisses Wachstum in den reifen Rechenzentrumsmärkten Nordamerika und Westeuropa sehen”, kommentiert Hayes. “Es sind jedoch Regionen wie Asien-Pazifik und Lateinamerika die signifikant die globalen Investitionen antreiben.”

Zu den Themen Energieverfügbarkeit und Kosten, fügt Hayes an: “Nachdem beide Themen in den vergangenen Jahren in Medien und in Industrie-Vereinigungen diskutiert wurden, ist überraschenderweise die Besorgnis über Energieverfügbarkeit und bezüglich Energiekosten auf globaler Basis gesunken.”

Für diesens Ergebnis gebe es mehrere Gründe. So würden immer mehr auch Unternehmen in Schwellenländern in die Befragung einbezogen. Diese hätten jedoch meist
kleinere Rechenzentren, in denen die Energieversorgung unproblematisch ist. “Zum andern lässt sich das auch durch höhere Effizienz sowie neuen Strategien der RZ-Betreiber erklären, mit denen sie auf gestiegene Energiepreise und Fragen der Energieverfügbarkeit reagieren.”

Im Verhältnis gering fällt hingegen der Verbrauch von so genanntem White Space aus. Also die Fläche im Rechenzentrum, in der die Geräte aufgestellt werdne. Im Vergleich von 2011 auf 2012 wuchs die Fläche lediglich um 8,3 von 24 Millionen Quadratmetern auf 26 Millionen Quadratmetern. Hier sei jedoch im Jahr 2013 wieder mit stärkerem Wachstum zu rechnen. Die Fläche werde um 19,1 Prozent auf 31 Millionen Quadratmeter wachsen.

Colocation oder Serverhousing ist eine der am stärksten wachsenden Dienstleistungen. Hier wuchs die Zahl um 31,3 Prozent von 16 auf 21 Milliarden. 2013 werde der Wert voraussichtlich noch einmal um 5 Milliarden Dollar auf rund 26 Milliarden Dollar anwachsen. Hier nennt DCD vor allem das gespannte wirtschaftliche Umfeld und die daraus folgenden Sparmaßnahmen der Unternehmen als Ursache. Allerdings sorge auch wachsende Komplexität in den Rechenzentren für einen Anstieg in diesem Bereich. Auch hier sei die Region Asia-Pazifik der wichtigste Wachstumsmarkt.

Redaktion

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