Übernahmepläne bringen T-Mobile USA in Schwierigkeiten

Das Geschäft ist nach Ansicht der Anteilseigner “drastisch unterbewertet”, berichtet TMONews. Dem Vorstand von MetroPCS werfen die Aktionäre zudem vor, er verfolge mit der Fusion nur seine eigenen finanziellen Interessen.

Dem Bericht zufolge wurde die Klage bei einem Bezirksgericht in Dallas (Texas) eingereicht. Beklagte sind neben MetroPCS und T-Mobile USA auch der CEO und das Board of Directors von MetroPCS sowie die T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom. Die Aktionäre von MetroPCS fordern Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Das Unternehmen soll durch die Fusion seine treuhänderischen Pflichten verletzt und sich unrechtmäßig bereichert haben. Außerdem werfen sie der Unternehmensführung Missmanagement und Verschwendung vor.

“Das Verfahren, das zu der vorgeschlagenen Akquisition geführt hat, wurde durch Interessenkonflikte beeinflusst, auf T-Mobile ausgerichtet und nur vom Vorstand und dem Unternehmensmanagement vorangetrieben, die zusammen 15,4 Prozent der im Umlauf befindlichen Aktien von MetroPCS besitzen, weil sie ihre illiquiden
Anteile flüssigmachen wollen”, heißt es laut TMONews in der Klageschrift.

Konkret geht es offenbar um Sonderzahlungen in Höhe mehrerer Millionen Dollar, die nach Angaben der Kläger an die Direktoren und Führungskräfte von MetroPCS und nicht an die Aktionäre gehen sollen. Mit dem Geld sollen bei Abschluss des Geschäfts Aktienoptionen und nicht stimmberechtigte Anteilsscheine ausgezahlt werden.

Vor rund zwei Wochen hatte die Deutsche Telekom den Zusammenschluss seiner US-Tochter mit MetroPCS vereinbart. Die Aktionäre von MetroPCS erhalten 1,5 Milliarden Dollar in bar und 26 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen. Die restlichen 74 Prozent verbleiben bei der Deutschen Telekom. Mit einem Abschluss der Transaktion, der die Federal Communications Commission und auch das US-Justizministerium noch zustimmen müssen, wird erst im ersten Halbjahr 2013 gerechnet.

Durch die jüngsten Entwicklungen auf dem US-Mobilfunkmarkt werden die Karten aber möglicherweise völlig neu gemischt. Zum Wochenanfang war bekannt geworden, dass der japanische Mobilfunkriese Softbank den drittgrößten US-Mobilfunker Sprint übernimmt. Die japanische Zeitung “Nikkei” berichtete daraufhin, dass Softbank Sprint nutzen könnte, um auch Jagd auf den kleineren US-Rivalen wie beispielsweise MetroPCS zu machen. Branchenbeobacher halten es deshalb für durchaus möglich, dass sich in den kommenden Woche ein Bieter-Wettkampf um MetroPCS entzündet. Eine Klage der Aktionäre würde die hier die Position der Deutschen Telekom deutlich schwächen.

[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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