Apple lässt sich eigenes Bezahlsystem patentieren
Apple hat ein Schutzrecht für eine mögliche Alternative oder Ergänzung zur Nahfunktechnik NFC zugesprochen bekommen. Es könnte erklären, warum sich der iPhone-Hersteller noch immer mit dem Einsatz von NFC zurückhält, obwohl es insbesondere beim iPhone 5 vielfach erwartet wurde.
Es sei nicht klar, inwieweit NFC heute bestehende Probleme lösen könnte, zweifelte Apples Marketingchef Phil Schiller vor wenigen Tagen in einem Interview mit All Things D. “Passbook erledigt all die Dinge, die Kunden heute benötigen”, sagte er und verwies damit auf eine iOS-App, die Bordkarten, Kinokarten, Coupons, Kundenkarten und mehr zentral verwaltet. Sie könnte eines Tages auch um eine Bezahlfunktion erweitert werden, spekuliert beispielsweise die FAZ und vermutet in Passbook “Apples versteckten Bezahlsystem-Plan” vermutet.
Apples angedachte Alternative für einen Datenaustausch zwischen nahen Geräten setzt auf das Auslesen von Kompassdaten, um andere elektronische Geräte in der Nähe zu erkennen und gegebenenfalls eine Verbindung mit ihnen herzustellen. Lassen die Kompassdaten eines ersten elektronischen Geräts auf ein nahes zweites Gerät schließen, soll es anhand seiner Magnetfeldsignatur mit bereits gespeicherten Signaturen verglichen werden, um bei entsprechenden Gerätetypen eine Netzwerkerkennung einzuleiten.
“Wenn beispielsweise das ermittelte Kompassdatenmuster dem eines typischen Smartphones entspricht, könnte auf dem mobilen Gerät eine Verbindungsaufnahme mit WLAN oder Bluetooth eingeleitet werden”, heißt es in der Patentbeschreibung. Als Vorteile wird der verringerte Bedarf an Energie und Bandbreite herausgestellt, da die relativ komplexen Vorbereitungen für eine Verbindungsaufnahme erst erfolgen, wenn es sinnvoll ist.
Die Patentanmeldung lässt nicht auf konkrete Pläne Apples schließen. Ersichtlich wird aus ihnen aber zumindest, dass der iPhone-Hersteller Alternativen zu NFC-Chips in Betracht zieht.
[Mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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