Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40% zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Was die Nachfragedynamik in Bezug auf Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) betrifft, so konnte das Level des Vormonats nicht ganz gehalten werden. Die Prognose der Ausgabenplanungen setzt jedoch weiterhin stabile Wachstumssignale auf hohem Niveau.
Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich im September deutlich verbessert. Gegenüber August kletterte der Index der realisierten Umsätze um 11 Zähler nach oben auf 118 Punkte. Die Firmen mit gestiegenen Umsätzen konnten sich gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen, nach einem kurzzeitigen Einbruch im August, wieder deutlich durchsetzen. Auch der Ausblick auf den Herbst ist von deutlichem Optimismus geprägt. Die Erwartungen hinsichtlich der kommenden drei Monate spiegeln Stabilität auf hohem Level wider. Der Index hält sein Niveau vom August mit 126 Punkten.
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass der Lage-Index der realisierten Umsätze vier Punkte über dem Wert des vergangenen Jahres liegt. Was die Zukunftsaussichten betrifft, so ist die Euphorie in diesem Jahr etwas verhaltener. Der Index der prognostizierten Umsätze reicht nicht an das Vorjahresniveau heran und bleibt acht Zähler hinter dem Wert vom September 2012 zurück.
Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im September Dienstleiter, Industrie und das Finanzgewerbe die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt. Die Indizes der Öffentlichen Verwaltungen und der Versorgungsunternehmen blieben etwas hinter dem Durchschnitt zurück.
Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige sehr zuversichtlich. Im Herbst erwarten in erster Linie der Handel und die Finanzdienstleister einen enormen Aufschwung ihrer Umsätze: Die prognostizierten Indizes liegen deutlich über 160 Punkten. Einzige Ausnahme ist die Industrie, hier scheint die Auftragslage keinen allzu großen Optimismus zuzulassen. Die Ausgabenplanungen sind verhalten. Mit einem Index von 100 Punkten halten sich Unternehmen mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen die Waage.
Die Ausgabenneigung hinsichtlich Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) gab gegenüber dem Vormonat geringfügig nach. Mit einem Minus von zwei Zählern erreichte der Index der realisierten Ausgaben einen Stand von 108 Punkten. Damit überwogen gegenüber August die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen geringfügig weniger. Etwas positiver zeigt sich die Entwicklung der Ausgabenplanungen: Der entsprechende Index ging gegenüber August um einen Punkt nach oben und liegt aktuell bei 119 Punkten.
Im Vergleich zu den Resultaten vom Vorjahr verbesserte sich die Investitionslaune deutlich. Die Ausgabenbereitschaft für Hightech-Lösungen war im diesjährigen September um sechs Punkte höher als in 2011. Der Indikator der Ausgabenplanungen gab gegenüber dem Vorjahr allerdings um vier Punkte nach.
Bis auf die Industrie tätigten alle Wirtschaftszweige steigende IT-/TK-Ausgaben. Vorreiter war in erster Linie das Finanzgewerbe, dessen Index weit über dem Durchschnitt liegt. Schwäche zeigte lediglich die Industrie. Hier waren seit Monaten erstmals wieder die Unternehmen mit rückläufigen IT-/TK-Ausgaben in der Mehrheit.
Für die nächsten drei Monate prognostizieren alle Branchen überwiegend steigende IT-/TK-Budgets. Dabei heben sich das Finanzgewerbe und die Dienstleister mit überdurchschnittlich hohen Indikatoren besonders hervor. Der Handel bleibt in seinen Erwartungen hinter dem Durchschnitt zurück.
Der Index der realisierten Hardware Ausgaben konnte das Niveau vom August nicht halten und brach um fünf auf 106 Punkte ein. Damit waren die Unternehmen mit expansiven Hardware-Ausgaben nicht mehr so stark in der Überzahl wie im Monat zuvor. Der Erwartungsindex für die kommenden drei Monate macht dagegen einen Sprung nach oben. Die Unternehmen signalisieren für die Herbstmonate Investitionsfreude. Mit einem Plus von drei Punkten liegt der Planungsindikator aktuell bei einem Stand von 116 Punkten. Somit werden Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen voraussichtlich deutlich die Mehrheit bilden.
Im Vergleich zum Vorjahr gewann der Indikator des Hardware-Marktes acht Punkte hinzu. Der Index der aktuellen Investitionserwartungen liegt dagegen vier Punkte unter dem Wert vom September 2011.
Im September überwogen nahezu in allen Wirtschaftszweigen die Unternehmen mit gestiegenen Hardware-Investitionen. Deutlich über dem Marktdurchschnitt lag das Non-Profit Segment. Im Finanzgewerbe hielten sich gestiegene und gesunkene Hardware-Budgets die Waage. Die übrigen Segmente bewegten sich im Marktdurchschnitt.
Alle Branchen zeigen sich durchweg investitionsfreudig, was die Ausgabenplanungen der kommenden drei Monate betrifft. Einen regelrechten Investitionsschub prognostizieren das Finanzgewerbe und die Versorger mit Indikatoren weit über dem Durchschnittswert. Alle übrigen Wirtschaftszweige liegen mit ihren Investitionsplanungen, mit Ausnahme des Handels, weitgehend im Marktdurchschnitt. Auch vom Handel werden steigende Ausgaben erwartet, allerdings liegt die Prognose deutlich unter dem Schnitt.
Der Aufwärtstrend der Software-Ausgaben wurde nach einigen Monaten erstmals gestoppt. Der Index der getätigten Ausgaben für Softwarelösungen ließ geringfügig einen Punkt nach und erreichte nur noch einen Wert von 105 Punkten. Die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben für Software waren nicht mehr so stark in der Überzahl wie im Monat zuvor. Im Gegenzug kündigen die mittelständischen Firmen jedoch verstärkte Investitionsplanungen für die kommenden drei Monate an.
Der zugehörige Index kletterte um vier Punkte nach oben – auf derzeit 113 Zähler.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Index der realisierten Software-Ausgaben zwei Punkte über dem Wert vom September 2011. Was die prognostizierten Ausgaben für die kommenden drei Monate betrifft, ist gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen. Der Planungsindex gab im Vergleich zum September 2011 um acht Punkte nach.
Der Markt für Kommunikationsprodukte gab im September gegenüber August erneut leicht nach. Der Ausgabenindex ging marginal um einen auf 100 Punkte zurück. Somit konnten sich die Unternehmen mit expansiven Ausgaben gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben nicht durchsetzen, sie halten sich aber noch die Waage. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate verspricht wieder deutlich mehr Optimismus. Der Mittelstand geht für die Herbstmonate von einer positiven Nachfrage-Entwicklung nach Software aus und die Investitionsneigung der Mittelständler dürfte wieder anziehen. Der Planungsindex stieg gegenüber dem Vomonat um acht Punkte und liegt derzeit bei 110 Zählern. Damit würden die Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen wieder deutlich in der Überzahl sein.
Im Jahresvergleich der realisierten Ausgaben für Kommunikationsprodukte zeigt sich beim Ausgabenindex ein Minus. Um fünf Punkte verschlechterte sich der Index der getätigten Ausgaben für Kommunikationsprodukte. Dagegen verbesserte sich der Indikator für die geplanten Ausgaben gegenüber September 2011 deutlich, er stieg um sechs Punkte an.
Die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen entwickelte sich im September gegenüber August erneut unspektakulär, der Service-Markt ist bereits seit den Sommermonaten durch eine solide Ausgabentätigkeit geprägt. Der Index der getätigten Investitionen liegt erneut punktgleich bei 104 Punkten. Damit setzen sich gleich viele Unternehmen mit steigenden Ausgaben durch wie einen Monat zuvor. Auch die Perspektiven für die kommenden drei Monate bewegen sich auf dem Niveau des Vormonats, sie liegen bei 109 Punkten und somit einen Punkt über dem Wert vom September.
Im Vergleich zum Jahr 2011 liegt der Index der realisierten IT-/TK-Service-Ausgaben um vier Punkte niedriger als im September des Vorjahres. Die Investitionsplanungen schafften jedoch im Jahresvergleich ein Plus und erhöhten sich um drei Punkte.
Der IT-Mittelstandsindex ist ein Projekt von Fujitsu und techconsult.
Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (Unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.
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