Forrester: Windows hat das Schlimmste bereits hinter sich

“Windows 8 ist das Ende von Windows“, poltert gewohnt markig der Salesforce.com-CEO Mark Benioff. Er sieht das PC-Betriebssystem vor dem Ende, weil eines Tages die Menschen seiner Meinung nach ohnehin alles in der Cloud machen und das aber über LTE-fähige Geräte.

Und ein bisschen stimmt auch der Forrester-Analyst Frank Gillet mit Benioff überein. Allerdings malt er die Zukunft für Microsoft nicht ganz so schwarz.

Microsoft dominiere seit Jahren den PC-Markt mit einem Anteil um die 95 Prozent. Auch Appels Wachstum der vergangenen fünf Jahre habe daran nur wenig ändern können. Linux kämpft nach wie vor mit einem Prozent des Marktanteils.

Das gilt aber nur in der Betrachtung des PC-Marktes. Geht man den nicht unumstrittenen Schritt und wirft nun auch Smartphones und Tablets mit ins Rennen, so rechnet der Forrester-Analyst vor, dann sei Microsofts Marktanteil im Jahr 2012 auf einen Marktanteil von 30 Prozent “drastisch geschrumpft”.

Der Mobilfunkmarkt ist laut der Forrester-Studie “Windows: The next Five Years” sehr schnell gewachsen und eine Betrachtung des PC-Marktes sei ohne die Einbeziehung des Mobilmarktes heute nicht mehr möglich, argumentiert Gilles, daher habe er auch zu dieser Perspektive gefunden.
Nach wie vor könne Microsoft die Units von Windows und Windows Phone steigern. Doch der Anteil den Microsoft derzeit im Smarphone-Segment innehält sei sehr gering und auf Tablets sei Microsoft so gut wie überhaupt nicht vertreten.

Und nun kommt Gilles an den Punkt, wo er definitive nicht mit Benioff einer Meinung ist. Denn Gilles vertritt die Ansicht, dass es Microsoft mit Windows 8 gelingen wird, den oben genannten Rückgang von Microsoft zu stoppen. Bei PC-Betriebssystem werde Microsoft – wiederum in der Gesamtbetrachtung – in der Lage sein, etwa 30 Prozent des gesamten Client-Marktes zu sichern. Im Bereich Tablet werde Microsoft auf rund 27 Prozent kommen und im Markt für Smartphones wird Microsoft rund 14 Prozent der Geräte bestimmen. Allerdings schränkt Gilles ein: “Einige meiner Kollegen sind jedoch sehr skeptisch, ob Microsoft überhaupt auf die 14 Prozent kommt. Damit sieht er den Gesamt-Marktanteil über die nächsten Jahre hinweg stabil. Windows als geräteunabhängige Plattform hätte, so denn die Prognose der Forrester-Analysten greift – also damit bereits die Zeiten des Schrumpfens hinter sich.

In den nächsten fünf Jahren, so fasst Gilles zusammen, werden CIOs sich dann einer Welt gegenüberstehen, in der Microsoft nach wie vor den PC dominiert, Apple das Segment Tablet anführt und Google mit Android bei Smartphones den Ton angibt.

Aber hier, so Gilles weiter, ist Windows 8 für Microsoft wirklich ein zentraler Punkt, mit dem die Zukunft des Konzerns “steht oder fällt”. Forrester sagt dem Betriebssystem 2013 einen langsamen Start voraus. 2014 werde sich die Plattform dann stabilisieren können.

Microsoft habe in vielerlei Hinsicht korrekt auf die neuen Bedinungen reagiert, die der Markt heute und künftig diktiert. Microsofts Antworten seien zum Beispiel die neue Touch-Oberfläche, Support für ARM, Konkurrenz zu den OEM-Herstellern, ein Durchgängiges Cloud-Angebot (damit hat Benioff wiererum recht), ein neues App-basiertes Programmiermodell und auch einen entsprechenden Store um diese Anwendungen zu vertreiben.

Allerdings werde es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das gesamte Öksoystem, das ja tatsächlich direkt oder indirekt eine Milliarde Menschen betrifft, sich an die neuen Prozessoren/Plattformen/Geräteklassen gewöhnt. ISVs etwa werden, so schätzt Gilles, rund ein Jahr brauchen, um sich an die neuen Voraussetzungen anzupassen. Bill Gates, Early Adopter erster Garde, hingegen ist schon voll und ganz von seinem Surface-Tablet überzeugt und nutze es laut eigenen Angaben bereits “Tag und Nacht”. Bis die große Masse an Nutzern sich an das neue Windows und die Verwirrung zwischen den einzelenen Geräten gewöhnt hat, wird es wohl noch eine gewisse Zeit vergehen.

Redaktion

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  • Das Windows Betriebssystem war und ist ein PC-Betriebssystem mit "gewachsener" Historie - als plattformübergreifendes Betriebssystem ist es ebensowenig vorhanden wie es die freie wie kommerzielle Konkurrenz in ihren Kernfeatures je eingeholt hat.

    Windows wird auch weiterhin seinen Fuß im schrumpfenden PC-Markt haben - insbesondere in Asien, Südamerika wie Schwellenländern. Microsoft hat sich zu lange auf der marktdominierenden Position ausgeruht und wichtige Entwicklungen verpasst - wohl nicht zuletzt aus der selbstgezüchteten Ueberheblichkeit heraus eh "unumgänglich" zu sein.

    Ich werde Windows keine Träne nachweinen...

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